André Dhôtel, 1900 in Attigny, Ardennes, geboren, wuchs zunächst in der Nähe von Reims, dann in Autun auf. Nach einem Studium der Philosophie an der Sorbonne unterrichtete er ab 1921 in einem Lycée in Saint-Omer, Pas-de-Calais, und von 1924 bis 1928 in Athen. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich war er bis 1961 beamteter Studienrat in Béthune, Provins, Charolles, Valognes und Coulommiers. 1930 veröffentlichte er im Verlag Gallimard seinen ersten Roman (
Campements
), dem lange kein zweiter folgte. Erst 1943 glückte ihm mit dem Roman
Le Village pathétique
eine weitere Veröffentlichung, der insgesamt über 50 Bücher folgten. Ein erster Erfolg gelang ihm 1948 mit dem Roman
David
, der mit dem
Prix Sainte-Beuve
ausgezeichnet wurde. Der Durchbruch und die Bestätigung durch den Prix Femina gelang 1955 mit dem auch ins Deutsche übersetzten Roman
Le pays où l on n' arrive jamais.
Es folgten viele weitere Preise. Nach Beendigung seiner 40-jährigen Unterrichtstätigkeit lebte er abwechselnd in Paris, im Kanton Attigny und in Provins, der Heimat seiner Frau. Er starb 1991 im Alter von 90 Jahren.
Anne Weber, 1964 in Offenbach geboren, lebt seit 1983 als freie Autorin und Übersetzerin in Paris. Sie hat sowohl aus dem Deutschen ins Französische übersetzt (u. a. Sibylle Lewitscharoff, Wilhelm Genazino) als auch umgekehrt (Pierre Michon, Marguerite Duras). Ihre eigenen Bücher schreibt sie sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache. Ihre Werke wurden u. a. mit dem Heimito von Doderer-Literaturpreis, dem 3sat-Preis, dem Kranichsteiner Literaturpreis, dem Johann-Heinrich-Voß-Preis und dem Solothurner Literaturpreis 2024 ausgezeichnet. 2024 erhielt sie außerdem den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis.
Für ihr Buch
Annette, ein Heldinnenepos
wurde Anne Weber mit dem Deutschen Buchpreis 2020 ausgezeichnet.
Peter Handke wurde 1942 in Griffen, Kärnten, geboren. Die Familie mütterlicherseits gehört zur slowenischen Minderheit in Österreich; der Vater, ein Deutscher, war in Folge des Zweiten Weltkriegs nach Kärnten gekommen. Zwischen 1954 und 1959 besuchte Handke das Gymnasium in Tanzenberg, Kärnten, und das dazugehörige Internat. Nach dem Abitur im Jahr 1961 studierte er in Graz Jura. 1966 erschien sein erster Roman
Die Hornissen
. Im selben Jahr 1966 erfolgt die Inszenierung seines inzwischen legendären Theaterstücks
Publikumsbeschimpfung.
Sein Werk, zu dem Werke wie
Wunschloses Unglück
,
Mein Jahr in der Niemandsbucht
oder
Die Obstdiebin
zählen, wurde mit vielen Preisen, 2019 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.