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Zum Paradies
Ihre Art zu erzählen ist von einer einmaligen Intensität
- von
Seitenrascheln
- 04.03.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
Meine Meinung:
Die Autorin zählt eindeutig zu meinen drei liebsten überhaupt und nach ihrem Roman "Ein wenig Leben", welcher meine Art Literatur zu sehen, wirklich nachdrücklichst verändert hat, war ich nun umso gespannter, wie mich ihr neues Buch empfangen wird.
Der Anfang des Buches und insbesondere das erste Drittel des Buches war wirklich fantastisch und hat erneut gezeigt, sie großartig die Autorin es beherrscht Geschichten zu erzählen.
Zum einen ist ihr Sprachstil von einer Intensität und von einer Emotionalität, dass für einen als Leser während der Lektüre Realität mit Fiktion verschwimmt und man vergisst, gerade "nur" ein Buch zu lesen.
Hinzu kommen Charaktere, die so vielschichtig, lebendig und einmalig gezeichnet sind, wie es wohl nur Hanya Yanagihara kann und es sonst in dieser Form noch keine Autorin beherrscht.
Nun kommen wir aber zu ein paar kleineren Kritikpunkten, aufgrund dessen, dass die Autorin eben so ausführlich schreibt, kommt es in diesem Buch noch zu einigen Längen. Hinzu kommt, dass die 3 Zeitstränge ineinander verwoben sind, dies auf sehe komplexe und nicht einfach zu verstehende Art, das manchmal Probleme birgt, der Geschichte immer mühelos zu folgen.
Mein Fazit:
Wer die Stärken der Autorin liebt und sich in ihre Art Geschichten zu erzählen verliebt hat, der wird auch mit diesem Buch Freude haben. Wenn es auch nicht das einfachste und ereignisreichste Buch ist, bewegend und wunderschön geschrieben, ist es alle Mal!
Lässt mich zwiespältig zurück
- von
Gavroche
- 30.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
Handelt es sich hier um ein Buch mit drei Teilen, die in drei Jahrhunderten spielen oder handelt es sich eher um drei Bücher? Schwierige Frage. Ein Buch, das mich gefordert hat und viele Fragen aufgeworfen hat. Es gibt in den drei Teilen - der erste spielt wesentlich im Jahr 1893, der zweite 1993 und der dritte 2093, inklusive Rückblenden - immer wieder dieselben Namen. Handelt es sich jeweils um Nachfahren oder nicht? Das Stadthaus am Washington Square spielt - bis auf einen Teil, der auf Hawaii spielt - immer eine Rolle. Die Handlung spielt in einer Utopie, in einer möglichen Welt, die unserer ähnelt, aber auch wesentliche Unterschiede aufweist. Der erste Teil hat mir recht gut gefallen, nach einer Eingewöhnungszeit, mit dem zweiten bin ich so gar nicht warm geworden, doch als ich diese Durststrecke hinter mich gebracht hatte, konnte mich der dritte Teil wieder interessieren und ich habe ihn gerne gelesen. Dies ist ein Buch, das sicherlich die Leserschaft spaltet. Ein Buch, das fordert, das diskutiert werden möchte, das viele Fragen offen lässt (vor allem am Ende des jeweiligen Abschnitts), aber auch ein Buch, das beeindruckt und aufrüttelt mit einem meisterhaften Schreibstil.
Durchgezogen.
- von
Ekna
- 29.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
So, nun habe ich satte 48 Tage an diesem Schinken gelesen, und ich denke das spricht bereits für sich. Mir hat "Zum Paradies" nämlich überhaupt nicht gefallen.
Ich fand es vor allem ziemlich leblos erzählt. Nicht unbedingt lieblos, denn die Handlung ist wirklich sehr fein bis ins Detail ausgeschmückt (was aber zeitgleich der Spannung leider enooooorm Abbruch getan hat). Die Protagonisten haben mich allesamt einfach nicht berührt und obwohl der Klappentext thematisch so ansprechend war, hat die eigentliche Handlung dann kaum mein Interesse geweckt, mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen zu wollen.
Ich bin natürlich nicht ganz unvoreingenommen an die Geschichte herangetreten, nachdem "Ein wenig Leben" eines meiner Highlights im letzten Jahr war. Dass mich der neue Roman von Yanagihara in eine wochenlange Leseflaute versetzen wird, hätte ich niemals erwartet. Ich hab mich auf eine lange Geschichte zum mitfiebern und eintauchen gefreut, fand aber das stilistische Konzept, welches dem Buch zugrunde liegt, schwierig durchdringbar, sodass die vielen Davids und Wiederholungen irgendwie mehr verwirrend als erhellend waren.
Long story short: ziemlich langweilig, verwirrend, langatmig und absolut gar nicht mein Buch.
- von
archer
- 26.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
1893: Es ist anders, dieses Amerika, als jenes, welches wir kennen. In den Free States ist die gleichgeschlechtliche Liebe erlaubt, und sind nicht alle Menschen gleich und frei? Ein junger Mann, der sich nicht an den standesgemäßen Verehrer halten will, sondern einen jungen Lover wählt, erfährt es anders.
1993: Ein bisschen vergangene Gegenwart, ein junger Mann und ein alter Mann, und eine Kommunikation, die diesen Namen nicht verdient.
2093: Eine dystopische Zukunft, die ich jedoch noch am besten als realistisch erkennen konnte. Pandemien überziehen regelmäßig die Welt, Überwachungsstaat, Big Brother, Depressionen, 1984 all over again.
Um ehrlich zu sein fällt es mir schwer, hier eine Rezension zu schreiben. Ich weiß nicht, was die Autorin damit bezweckte: Diversität, das große Wort Freiheit , Warnung vor der Zukunft? Wir bekommen hier drei Geschichten aus verschiedenen Jahrhunderten, ohne Anfang, ohne Ende, einfach mal so vorgeworfen wie ein zähes Stück Fleisch, da, nimm hin.
Es ist dasselbe Fleisch wie gestern, es wird auch morgen wieder dasselbe geben, kau darauf herum, bis deine Zähne abgescheuert sind.
Wir haben dieselben Orte, dieselben Namen, selbst die Geschichten sind dieselben, wenn man nur lange genug hinsieht, und dafür wurden 900 Seiten verbraucht? Die bildgewaltige Sprache wird gefeiert, die Innovation, die Originalität, aber wenn man mich fragt, ist ein Baum manchmal einfach nur ein Baum und ein Haus auch einfach nur ein Haus und des Kaisers neue Kleider sind immer noch nicht vorhanden, egal wie viele Leute seine Nacktheit als großartige Errungenschaft preisen.
Eine Geschichte, die man nicht vergessen kann
- von
Alexander Bittner
- 23.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
Aufgeteilt in 3 Sektionen, die 1893, 1993 und 2093 spielen, ergeben sich 3 verschiedene Geschichten, die sich jedoch teilweise überschneiden: das gleiche Manhattan-Brownstone am Washington Square Park wird von Charakteren aus allen drei Sektionen besetzt, ebenso wie die Charaktere, die die gleichen Namen wie die der vorherigen Sektionen haben. Für mich waren die gleichen Namen, die in jedem Abschnitt verwendet wurden, sowohl verwirrend als auch irgendwie vereinigend, um die Geschichte voranzubringen. 1893 wird Amerika in die freien Staaten, die Kolonien und den Norden geteilt. 1993 wird während der AIDS-Epidemie dargestellt und 2093 ist eine Zukunft, in der aufeinanderfolgende Pandemien und der Klimawandel zu totalitärer Herrschaft geführt haben.
Die Suche nach Liebe zu sich selbst und zu den geliebten Menschen ist durch die drei Jahrhunderte hindurch ein ständiges Thema geblieben. Yanagiharas wunderschöne künstlerische Prosa erforscht und erklärt menschliche Emotionen in Abwechslung von Sätzen und Formulierungen, die mich immer wieder dazu brachten, Sätze zu wiederholen, nur um immer wieder die tiefen Empfindungen zu erfahren, die ich empfand, als ich ihre Beschreibungen von Angst, Einsamkeit, Opfer und Liebe las.
Auf 704 Seiten schildert Yanagihara die sich wandelnde soziale, politische, ökonomische und ökologische Welt mit ihren vielfältigen Aspekten von Hoffnung, Toleranz, Heuchelei und Scheitern. Der letzte Teil war nicht leicht zu lesen, solange die aktuelle Pandemie andauert; das Szenario erschien mir viel zu real. Doch ich konnte das Buch nicht weglegen, weil die Brutalität der Situation von 2093 auch so schön menschlich gemacht wurde. Mit den letzten Absätzen des Romans schloss ich das Buch mit einem inneren Gefühl, das ich noch nie erlebt hatte, als ich ein Romanwerk beendet hatte.
Eine Geschichte, die man nicht vergessen kann.
Ein weiteres Meisterwerk
- von
Karolina
- 15.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
Nachdem mich Hanya Yanagihara schon mit A Little Life auf eine Reise mitgenommen hat, während der ich mit Emotionen konfrontiert wurde, die ich absolut nicht erwartet hatte, konnte ich nicht anders, als der Autorin ein weiteres Mal die Möglichkeit zu geben, meine Emotionen komplett zu zerstören.
Auf knapp über 900 Seiten, ein richtiger Brocken, nimmt uns Yanagihara mit auf eine Reise in ein fiktives Amerika. New York zählt zu den sogenannten Free States: Staaten, in denen die Menschen leben und lieben können, wie sie es möchten. Niemand wird damit konfrontiert, dass seine sexuelle Identität tabuisiert oder illegal ist. In diesem fiktiven New York spielen drei Handlungsstränge. Im Jahr 1893 verliebt sich ein Junge aus reichem Haus in einen mittellosen Musiklehrer und wendet sich gegen seine Familie. 1993 liebt ein junger Hawaiianer in Manhattan einen deutlich älteren und reichern Mann und 2093 finden wir uns in einer von Seuchen geprägten Welt wieder, in der eine Frau mit ihrem untreuen Ehemann konfrontiert ist.
Wie schon deutlich wird, hat Yanagihara nicht nur einen Roman geschaffen, sondern drei - in einem Buch vereint. Und wie schon bei A Little Life hat sie erneut ein Meisterwerk geschaffen. Der unglaublich emotionale wie bildhafte Schreibstil der Autorin sowie die Kunst, verschiedene Handlungen durch Symbole miteinander zu verbinden, machen Zum Paradies zu einem Werk, dass jeder lesen sollte. Auch wenn man ausreichend Zeit mitbringen muss, um die 912 Seiten des Romans zu lesen, lohnt sich jede investierte Minute.
Schwierig einzuschätzen
- von
S.Kuehn
- 14.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
Zum Paradies von Hanya Yanagihara ist das erste Buch der Autorin, dass ich gelesen habe. Habe mich sehr darauf gefreut, weil ihr letzter Roman so viele gute Meinungen bekommen hat. Und nun bin ich in der Lage, dass ich dieses Buch gar nicht so richtig einordnen kann.
Es ist ein Roman, wirkt auf mich aber etwas wie eine Sammlung aus drei Büchern, die sich in Einzelheiten, wie Namen der Protagonisten und Handlungsorten gleichen. Den ersten Teil des Buches habe ich sehr gerne gelesen und mich gefreut, wie es weitergehen wird und fand mich dann an ganz anderer Stelle wieder. Das hatte ich so nicht erwartet.
Es ist ein Haus am Washington Square in den Jahren 1893, 1993 und 2093, um das sich hier das Geschehen dreht. In jedem dieser Jahrhunderte lernen wir Menschen kennen, die sich im Namen gleichen, was mir die Zuordnung etwas erschwerte und erfahren sehr viel über ihr Leben, ihre Träume, Sehnsüchte und auch Qualen. Die Autorin schafft es, diese Welten und Zeiten lebendig auszugestalten und ihren Figuren Leben und Charakter zu verleihen. Die Menschen wachsen einem ans Herz, man kann mit ihnen fühlen und leiden. Egal wie sich die äußeren Umstände, die nicht unserer Realität entsprechen, ändern, die Menschen und ihre Gefühle bleiben sich treu und stehen im Mittelpunkt.
In diesem Buch wird so viel besprochen und angerissen, dass man sich beim lesen sehr fokussieren muss, um den Faden nicht zu verlieren. Manches ging mir zu sehr ins Detail, war zu langatmig beschrieben und dennoch fehlte mir hier das gewisse Etwas, das dieses Buch in mein Gedächtnis gebrannt hätte.
Drei Geschichten - ein Thema
- von
Barbara
- 12.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
Es sind gleich drei Geschichten, die Hanya Yanagihara in ihrem Buch erzählt. Buch I spielt am Washington Square in New York 1893, doch ist es kein Rückblick in die Geschichte sondern eine völlig veränderte Vergangenheit. In dieser Welt verliebt sich ein wohlhabender junger Mann in einen unbedeutenden Musiklehrer mit zweifelhaftem Ruf und muß sich entscheiden, ob er die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen oder sich in eine unbekannte Zukunft stürzen möchte.
Buch II handelt von einem jungen Hawaiianer, der 1993 inmitten der AIDS-Epidemie eine Beziehung zu einem deutlich älteren Mann in New York hat. Diesem gegenüber verleugnet er seine Vergangenheit und die Geschichte seines Vaters, die ihn stark geprägt und verändert hat.
Buch III beschreibt eine Zukunftsvision, in der 2093 New York von verschiedenen Seuchen heimgesucht wurde und die Menschen von einem totalitären Staat überwacht werden. Hier versucht eine junge Frau ihren Weg zu finden zwischen Anpassung und Auflehnung.
In ihrem wunderbarem Schreibstil erzählt die Autorin in drei völlig unterschiedlichen Szenarien von jungen Menschen, die anders sind als ihre Geschwister, versehrt sind, keine Freunde haben. Allen gemeinsam ist auch ihre Suche nach Glück, nach Anerkennung und Liebe und die Auseinandersetzung mit der Familie und der Vergangenheit. Dabei sind Gefühle wie Angst, Versagensängste und Scham allgegenwärtig. Doch auch die Liebe gerade zu diesem Menschen, vor allem von Seiten eines Großelternteils, ist in allen drei Geschichten ein großes Thema.
Ein ungemein eindrucksvoller Roman, weil er so ungewöhnlich ist und intensiv vor allem tiefe Emotionen beschreibt. Gut gefällt mir auch der Bezug zu Hawaii und damit zu den Wurzeln der Autorin.
Der Grund, warum ich nur 4 und keine 5 Sterne gegeben habe ist, weil mich die Verwendung der gleichen Namen in allen drei Geschichten doch immer wieder etwas verwirrt hat, obwohl ich die Intention dahinter verstehen kann. Keine leichte Lektüre aber unbedingt empfehlenswert für Freunde von ausgefallener Literatur und dicken Büchern.
Eine Reise durch die Zeit mit nur einer Konstanten
- von
Reading.out.loud
- 11.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
Ich muss zugeben: Romane, die einen gewissen Seitenumfang aufweisen, schrecken mich nicht ab, sondern im Gegenteil. Sie faszinieren mich, fordern mich nahezu heraus. So viele Seiten bedeuten immer auch so viele Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen, eine Epoche, Generationen um Generationen, deren Geschichte weitergetragen wird, deren Erbe sich in der nächsten wiederfindet, all ihre Fehler, all ihre Errungenschaften. Und doch ist man nach zwei Generationen vergessen, das Opfer nicht mehr sichtbar, der Leidensdruck passé und der Erfolg der neue Standard.
All das kommt in Hanya Yanagiharas neuestem Werk Zum Paradies zum Tragen. Gekonnt werden drei Geschichten verflochten, die ähnlich sind und doch so anders, die Epochen durchbrechen, authentisch sind und voller Widersprüche.
1893: David, der Spross einer reichen Familie, soll endlich heiraten, doch arrangierte Ehen können doch nicht passen, wenn man wirklich die Liebe sucht?
1993: Ein junger Hawaianer liebt einen älteren Mann inmitten einer neuen Krankheitswelle mit Namen AIDS.
2093: Die Erde sieht sich den Folgen des Klimawandels ausgesetzt und eine junge Frau kämpft sich durch ihre Ehe.
Der Stil ist speziell, die Sätze lang und Handlung voller Details. Die Geschichte erzählt alles und nichts und jedes Kapitel ist intensiv. Mich persönlich hat der Roman nicht vollends erreichen können, denn die Reflexionen, die sich über Seiten erstrecken, sind nicht so reichhaltig und divers, dass es mich begeistern könnte. Ich spüre zwar die Emotionalität und ich mag ausschweifende Beschreibungen, jedoch verliert es sich in diesem Fall oft in Belanglosigkeiten. Dabei hat mich die Namensgebung komplett verwirrt und ich hatte Schwierigkeiten, permanent der Handlung zu folgen. Ein wuchtiger Roman mit langatmigen Momenten, den ich Fans empfehlen kann.
Wortgewaltiger Epos
- von
CM94
- 11.01.2022
zu
Hanya Yanagihara
„Zum Paradies“
Ich bin großer Fan von "Ein wenig Leben", was zu den besten Büchern gehört, die ich jemals gelesen habe. Auch "Zum Paradies" klang für mich sehr vielversprechend und so habe ich auf dieses wortgewaltige Werk von knapp 900 Seiten voller Spannung hingefiebert. "Zum Paradies" ist keine leichte Kost, auch wenn es sich wieder hervorragend lesen lässt. Mir hat allerdings der rote Faden und die zugrundeliegende Botschaft gefehlt.
Zum Inhalt: das Buch erzählt in drei Epochen vom Leben, von der Liebe, von Familie und der Suche nach Glück. Geboten werden dabei eine alternative Vergangenheit im Jahre in einem New York, das den Freistaaten angehört und homosexuelle Ehen normalisiert, eine aidsgeprägte Gegenwart der 90er und dystopische, seuchengeplagte Zukunft. Und wieder David. David, der seinen betuchten Verhältnissen entfliehen und mit einem veramten Musiker durchbrennen will. David, der mit einem viel älteren Mann zusammenlebt und von seinem Vater im Stich gelassen wurde und David, der eine junge Frau aus einem System erretten will, dass im Kollaps inbegriffen ist.
Die drei Teile des Buches stehen über die gleichbleibenden Handlungsorte und Namen der Protagonisten miteinander in Verbindung. Trotzdem sind sie alle recht unterschiedlich und ich bekomme einfach nicht so recht zu fassen, was sie verbindet.
Der erste Teil hat mir glaube ich am besten gefallen, da er schlüssig erzählt ist und eine Zeit malt, die sowohl bekannt, als auch auf neue Weise interpretiert dargestellt wird. Zu gerne hätte ich erfahren, ob David wohl sein Glück findet, aber leider wir der Leser vorher ausgesperrt. Den zweiten Teil habe ich als sehr verwirrend empfunden, da er den Fokus von David sehr plötzlich auf dessen Vater verschiebt und sich mir nicht so recht der Sinn hinter diesem Handlungsstrang erschlossen hat. Der dritte Teil besticht durch die ungewöhnliche Struktur, teils in einseitigem Briefwechsel aus der Vergangenheit (geschickt ist hier ein weiterer David versteckt) und teils in chronologischer Erzählung über die Hauptfigur, wenngleich distanzierter als in den vorangegangen Kapiteln .
Dieses Buch zu lesen war für mich teils Freude, teils Kampf. Denn Hanya Yanagihara schreibt unglaubliche Bücher mit gewaltigen Ausmaßen, die zum philosophieren, grübeln und diskutieren einladen. Und obwohl die angesprochenen Themen sowohl vielfältig, als auch interessant und absolut relevant sind, habe ich in ihnen einfach nicht mein Paradies gefunden. Und manchmal hätte ich gerne eine Anleitung zum Lesen dieses Werkes zur Hand gehabt, was für mich die Bewertung auch so schwer macht. Denn ich glaube das volle Ausmaß der Botschaften und Bedeutungen in diesem Buch habe ich gar nicht erfassen können und muss es sicherlich noch mindestens ein weiteres Mal lesen, um alles zu entdecken.
Dieses Buch fordert den Leser, es nimmt in mit auf eine kulturelle Reise. Mir hat es sich jedoch nicht völlig offenbart.
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