Diana. Ihre wahre Geschichte - in ihren eigenen Worten. Die Biografie von Diana, Princess of Wales. Memorial Edition: Aktualisierte und ergänzte Neuausgabe des Bestsellers zum 25. Todestag

Kein Wort über die Machenschaften von Martin Bashir und die gefaketen Kontoauszüge, die 2020/21 so hohe Wellen schlugen. Stattdessen weist der Autor darauf hin, dass Bashir genauso heimlich arbeiten musste wie er selbst einige Jahre zuvor. Meghan wird erst auf den letzten Seiten erwähnt und der Megxit hat gar nicht stattgefunden. Morton suggeriert, dass im Hause Windsor Eintracht herrscht. Es liegt schon eine gewisse Komik darin, dass so etwas gerade bei diesem Buch passiert. Das Buch beginnt mit einem sehr langen Vorwort, dass ich mir allerdings bis zum Schluss aufgehoben hatte, um mir ein eigenes Bild zu machen. Während des Lesens habe ich mir ständig die Frage gestellt, warum dieses Buch in dieser Form erschienen ist. Im Vorwort erzählt Morton nun seine Geschichte. Das Buch könnte auch den Untertitel "Die wahre Geschichte hinter seinem Bestseller - endlich enthüllt" tragen. Damals durfte ja niemand wissen, dass Diana mitgearbeitet hat. Er sagt sogar, dass er Spaß hatte, obwohl er um sein Leben bangte. Bei der Beschreibung seiner Vorgehensweise kamen mir Zweifel wie seriös dieses Buch ist, denn die Qualität der Aufnahmen war, wie er selbst zugibt, schlecht. Er hat sie aufbereiten lassen und gleich am Anfang ein Transkript der Aufnahmen eingefügt. Beim Lesen des eigentlichen Buches fielen mir Abweichungen auf, z.B. wenn es um das angemalte Stofftier geht. Jetzt weiß ich, warum. Die Fragen, die Diana gestellt wurden, fehlen im Transkript. Ich denke nicht, dass sie ihre Aussagen so veröffentlicht sehen wollte, denn dann hätte sie sich bestimmt anders ausgedrückt. Dann folgt das Buch, wie es 1992 erschienen ist. Morten bringt Fleisch an Dianas Informationen und formuliert einiges professioneller, anderes übernimmt er wiederum Wort für Wort. Ich hatte das Gefühl, das gleiche Buch zwei Mal direkt hintereinander zu lesen. Im dritten Teil erzählt Morton alles, was nach dem Erscheinen des Buches passiert oder herausgekommen ist und nicht in der Originalausgabe von 1992 stand wie z.B. Dianas abgehörtes Liebesgeflüster mit einem anderen Mann. Erst ist von einer weiblichen Person die Rede, dann geht Morton nahtlos zur Bezeichnung Prinzessin über. Genauso wie er plötzlich die Vergangenheitsform nutzt. Dieses Buch ist wirklich schwer zu lesen. Im Vorwort stand noch ein Korrekturhinweis. Da hilft das Hochglanzcover mit dem unveröffentlichten Foto auch nicht mehr. Es ist nicht verwunderlich, dass 25 Jahre nach Dianas Tod eine Neuauflage erscheint, aber die Umsetzung ist mangelhaft. Außerdem scheint es Morton auch sehr um seine eigene Person zu gehen.