Matthew Perry geht in seiner Biografie Friends, Lovers and the big terrible thing hart mit sich ins Gericht und beschreibt im ersten Teil schonungslos seine Kindheit und Jugend in kanada. Seine Probleme begannen schon im Kindesalter;
seine Eltern trennten sich und gründeten neue Familien. Er fühlte sich nicht zugehörig und nie
genug. Der Grundstein seiner Alkoholsucht wird gelegt.
Er versucht durch Witze, Aufmerksamkeit zu erhalten und glaubt, er sei nur gut genug, wenn er besonders lustig ist. Später sollte Ruhm diese Lücke füllen. Doch er erkannte schell, dass Ruhm und Geld nicht die Erfüllung bedeuten und die Leere verschwindet nicht. Das macht ihn zwar sympathisch aber auch zu einem tragischen Helden seiner eigenen Lebensgeschichte.
Für einen echten Fan von Matthew Perry ist das schon schwer zu lesen! Definitiv Harter Tobak, besonders die zweite Buchhälfte verdient eine Triggerwarnung.
Schockierend berichtet er von seinem immensen Drogenskosum, seine gesundheitlichen Konsequenzen und die zahlreichen Entzüge und Therapien. Hier liegt auch die große Kritik an dem Buch. Ich habe den Überblick verloren, wie und wann welcher Entzug war und welche Personen waren beteiligt. Er springt auch selbst des Öfteren in den Zeiten hin und her, das hat den Lesefluss tatsächlich unterbrochen. Es fehlt mir hier irgendwie der rote Faden und etwas Struktur.
Einzelne Phasen sind wirklich brutal , z.B. der Stomabeutel und er diagnostiziert sich ja selbst als Wrack.
Das Buch entlässt einem aber voller Hoffnung mit einem abstinenten Matthew Perry, der jetzt sogar das Rauchen aufgehört hat. Dennoch macht dieses Buch auch deutlich, dass Abstinenz ein täglicher und harter Kampf ist und sein restliches Leben bestimmen wird.
Er beschließt seine Biografie mit versöhnlichen Worten, bedankt und entschuldigt sich bei vielen und würdigt seine liebevolle Familie.
So schließe auch ich diese Rezension und vergebe vier Sterne und wünsche ihm aus tiefstem Herzen, dass es bei diesem Happy End für ihn bleiben wird!