Roth - Schattenmann

Privatdetektiv Roth wird von Richter Sommerfels , zudem eine wirtschaftliche Größe in Berlin, beauftragt nach dem Verbleib seiner Nichte Anna, die vor 7 Jahren in Syrien verschwunden ist, zu suchen. Anlass dafür nach so langer Zeit ist, Annas Freundin Chiara, die mit ihr verschwand, ist wieder da. Schon bald hat Roth den Eindruck, dass Chiaras Geschichte so nicht stimmen kann. Er nimmt Kontakt zu seinem Freund, Kriminalkommissar Felix , auf. Der ist in einer schweren Krise, denn seine Freundin wurde ermordet und er gibt sich eine Mitschuld. Das Komplott, das im Verlauf der Ermittlungen aufgedeckt wird, lässt einen den Glauben an die Mitmenschlichkeit verlieren. Die Erzählweise hat die Geschichte von Anfang an auf einem hohen Spannungsniveau gehalten. Die Autorin schildert die Vorgänge abwechselnd aus der Sicht der betroffenen Personen. Zuerst ist nicht klar, ob und wie die einzelnen Handlungsstränge zusammen gehören. Sehr gelungen fand ich, dass eine der Perspektiven zum Organisator der Verbrechen gehört. Diese Abschnitte waren für mich kaum auszuhalten, weil mich die Kaltblütigkeit und Mitleidlosigkeit mit der der Tod zufällig in die Ereignisse geratener Personen angeordnet wurde, erschüttert, erschreckt und zugegebenermaßen auch fasziniert hat. Mein Held in der Geschichte ist ohne Frage Roth. Ich habe seine Intelligenz, Zielstrebigkeit und Sinn für Gerechtigkeit bewundert. Sein Gegenspieler ist die Negativpause davon und auf seine Weise bestechend. Das Verbrechen, dem die geschilderten Ereignisse geschuldet sind, ist abgrundtief böse und menschenverachtend, leider auch in manchen Belangen all zu realistisch. Der Krimi war packend geschrieben und hat mich in Atem gehalten.

Der Privatdetektiv Konstantin Roth hat einen neuen Auftrag. Der bekannte Richter Thomas Sommerfels hat ihn engagiert, um seine verschwundene Tochter Anna zu suchen. Diese wurde scheinbar nach Syrien entführt. Zur gleichen Zeit wird eine junge, schwangere Frau in der Notaufnahme eingeliefert und die Gynäkologin Evelyne Dom untersucht die junge Frau, kann aber nichts feststellen. Nur eine Auskunft bekommt sie auch nicht, da die Frau scheinbar sich an nichts erinnern kann. Doch bevor sie die Frau weiter untersuchen kann, stirbt die Frau. Das macht Evelyne allerdings neugierig und sie möchte die Frau obduzieren. Da sie mit Axel, Kommissar und Freund von Konstantin, befreundet ist, beschäftigt sich auch die Polizei mit diesem Fall. Doch Evelyne wird durch den Schattenmall ermordet und das spornt Axel noch stärker an. Auch Konstantin ist sich nicht ganz klar, ob Anna entführt wurde, denn Chiara ihre Freundin taucht plötzlich wieder auf, kann sich aber nicht an Annas Aufenthaltsort erinnern. Es wird noch eine Zeit dauern bis Konstantin den entscheidenden Hinweis erhält. Der Schattenmann von Gerlinde Friewald ist ein spannender Krimi mit einem toughen Hauptdarsteller. Konstantin Roth ist sehr gut dargestellt als durchweg erfolgreicher Privatdetektiv, der seine eigenen Methoden hat und ein sehr interessantes Netzwerk. Aber das sympathische an ihm ist aber auch sein ungewöhnlicher privater Bereich, in dem ihm die Entscheidungen, anders als in seinem Beruf sehr schwerfallen. Dieser Fall ist ein sehr vertrackter, da sich nur sehr langsam herauskristallisiert um was es wirklich geht. Bis dahin werden einige Hinweise verteilt, aber so ganz greifbar ist das alles nicht. Aber das gehört zum Spannungsaufbau und der ist hier sehr gut gelungen bis zum Höhepunkt des Krimis. Das wird alles unterstützt durch die kurzen Kapitel, die mit den agierenden Hauptpersonen überschrieben sind. Man kann sofort den Anschluss an vorherige Handlungen gut herstellen und bleibt so immer im Focus des Geschehens. Dann wäre da auch noch der ominöse und mysteriöse des Schattenmannes, der seine wahre Identität erst spät zeigt. Auch der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, weil er sehr lebendig ist und die Handlung damit unterstützt. Ich finde diesen Krimi sehr lesenswert und ich habe ihn interessiert verfolgt. Das aus der Hand legen war manchmal nicht wirklich möglich.