Als ihr Vater Bruno stirbt, kehren die Töchter Mel, Jule und Caro nach 20 Jahren auf das Weingut Freudberg zurück. Mel kommt aus New York, wo sie glücklich verheiratet ist. Caro lebt in Berlin als erfolgreiche Künstlerin und Jule führt in Spanien ein gutgehendes Hotel. Jede der Töchter gibt vor, was sie nicht waren. Obwohl sie schon erwachsen sind, trägt jede eine Last mit sich herum, seit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter Greta. Sie kämpfen mit Verlustängsten, Unsicherheiten und Abhängigkeiten. Werden sie sich ihren Lebenslügen stellen?
Aufgrund des Covers ist sofort erkennbar, dass auch dieser Band zu der Reihe um Die Winzerin gehört. Wir erleben ein gelungenes Finale der Trilogie. Hinter Nora Engel verbergen sich die Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Sie haben mit Greta und ihrer Familie wunderbare Charaktere erschaffen, die sehr sympathisch sind. Ich habe viel über die Arbeit auf einem Weingut gelernt, habe der Winzerfamilie beim Schneiden der Reben über die Schulter geschaut und war an ihrer Seite als die Lese der Trauben erfolgt. Nun genieße ich jedes Glas Wein doppelt, da ich weiß, welche harte Arbeit dahinter steckt.
Durch den flüssigen Schreibstil flogen die Seiten nur so dahin. Das Buch spielt im Jahr 2019. Schnell fühlte ich mich in der Pfalz wieder heimisch. Es gab sehr viele emotionale Szenen, so dass ich mit den Protagonisten gelitten und geweint habe. Auch in diesem Band gibt es wieder im Anhang eine Literaturliste sowie eine Musikliste, deren Titel im Roman genannt werden und einige Weisheiten von Greta.
Es gibt wenige Bücher, von denen ich mir wünscht, sie mögen immer weitergehen. Die Winzerin gehört definitiv dazu. Nun verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge vom Weingut Freudberg. Mit einem lachenden Auge, weil ich diese Geschichte von Beginn an verfolgen durfte und sie mir schöne teilweise auch nachdenkliche Lesestunden bereitet hat. Mit einem weinenden Auge, weil ich nun endgültig von dem Pfälzer Weingut Abschied nehmen muss.