Servus - oder lieber Moin?
Zieht es euch in die Berge oder ans Meer? Unter uns Büchermenschen: Die Entscheidung ist mir in diesem Urlaub nicht allzu schwer gefallen. Die Osterferien habe ich in einem gemütlichen Ferienhaus an der Ostsee verlebt, wenige Minuten vom schneeweißen Strand entfernt, und als Lektüre für den Strandkorb habe ich mit dem Roman "Muschelträume" von Svenja Lassen genau das richtige Buch im Gepäck gehabt.
Das Meer heilt alle Wunden ... auch gebrochene Herzen.
Nora ist überglücklich! Die Zeit der Fernbeziehung mit ihrem Freund Markus ist endlich vorbei. Noras Kisten sind gepackt, der Umzugswagen steht schon vor der Tür als Markus plötzlich verkündet, er braucht eine Beziehungspause. Per Brief! Wer macht denn bitte so was?
Nora beschließt, jetzt endlich mal etwas für sich zu tun: Das Meer wiedersehen und den schönen Gendarmenpfad an der Ostseeküste bewandern. Ihre unbequemen Wanderschuhe machen ihr allerdings schnell einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück rettet sie ein Einheimischer und bietet ihr eine Mitfahrgelegenheit nach Flensburg an. Wenn ihr Retter Bent ihr nur nicht so unsympathisch vorkommen würde ... Etwas, das sich schneller ändert, als Nora sich hätte vorstellen können Und auch die Beziehung zu Markus ist noch nicht endgültig vom Tisch. Oder doch?
Das in warmen Farben gestaltete Cover ist ein echter Hingucker und sorgt für locker-leichtes Urlaubsfeeling.Wenn man so will, werden alle Betrachter*innen auf den kleinen Campingplatz an der Ostsee gebeamt, der in diesem Liebesroman eine entscheidende Rolle spielt. Im Zentrum steht ein in maritimen Farben gestaltetes Mobilhome, unmittelbarer Nähe des Strandes gelegen. Eine Kätze (vielleicht sogar Kater Fox) hat sich ein gemütliches Plätzchen auf den Treppenstufen gesucht; im Hintergrund kann man die Silhouetten eines Mannes und einer Frau ausmachen, die sich für Stand up Paddling auf dem Wasser entschieden haben. Der schöne Titel bleibt im Gedächtnis haften und schwört auf eine romantische Liebesgeschichte ein.
"Muschelträume" ist der erste Band aus der Reihe "Küstenliebe" von Svenja Lassen. Sie nimmt ihre Leser*innen mit auf eine weite Reise, die von Münster (Westfalen) nach Flensburg bis nach München führt. Vor allem das wunderschöne Setting an der Ostsee hat mich begeistert. Alle Sehenswürdigkeiten von Flensburg und Glücksburg an der nördlichen Ostseeküste sind so anschaulich beschrieben worden, dass man am liebsten seine Koffer packen und auf den Spuren von Nora, der sympathischen Protagonistin dieses Wohlfühlromans, wandeln möchte. Bei der Lektüre habe ich immer den familiär geführten kleinen Campingplatz an der Flensburger Förde direkt vor mir gesehen, wo Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt groß geschrieben werden. Alle handelnden Personen sind sehr gut ausgearbeitet worden; ich habe sie als authentische, lebendige Menschen erlebt und konnte ihre Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen gut nachvollziehen. Vor allem Nora, die in diesem Buch eine bemerkenswerte Entwicklung durchlebt, ist mir gleich ans Herz gewachsen; nach dem Zerplatzen ihres Lebenstraumes habe ich sie auf ihrem schwierigen Weg zu sich selbst begleitet und mit ihr ein wahres Wechselbad an Emotionen durchlebt.
Für mich war dieses leicht und locker geschriebene Buch meine erste literarische Begegnung mit Svenja Lassen, und ihre lebensbejahende Geschichte hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Ich bin tief in meine Lektüre eingetaucht und konnte das Buch nicht mehr aus meinen Händen legen. Es atmet so viel Charme, Liebe und Herzenswärme, und ich möchte es unbedingt weiterempfehlen. Zum Nachdenken anregen die kurzen Sprüche auf den Letterboards; zum Nachahmen das Sammeln von Muscheln als Erinnerungen an glückliche Momente. Mein Glas ist noch lange nicht voll. Wir sehen uns am Strand...