Die Untersuchung beleuchtet ausgewählte dogmatische Fragen zur ratihabitio im klassischen römischen Recht. Obgleich die Beschäftigung mit der ratihabitio auf eine lange Tradition in der Rechtswissenschaft zurückblickt, fehlte es bislang an einer neueren deutschsprachigen Untersuchung. Es zeigt sich, dass die Rechtsfigur der ratihabitio dem Rechtsinstitut der Genehmigung nach § 184 Abs. 1 BGB nahesteht und ihr doch fremd ist.
Obgleich die Beschäftigung mit der 'ratihabitio', der Genehmigung, auf eine lange Tradition in der Rechtswissenschaft zurückblickt, fehlte es bislang an einer neueren deutschsprachigen Untersuchung. Die vorliegende Schrift beleuchtet anhand von Quellenuntersuchungen ausgewählte dogmatische Fragen zur 'ratihabitio' im klassischen römischen Recht und zeichnet dabei den Gedankengang der klassischen Juristen von einem tatsächlichen »Billigen« bis hin zu einer rechtlichen Anerkennung einer fremden Handlung nach. Es zeigt sich, dass die Rechtsfigur der 'ratihabitio' dem Rechtsinstitut der Genehmigung nach
184 Abs. 1 BGB nahesteht und ihr doch fremd ist. Von Bedeutung ist die 'ratihabitio' vor allem bei Verfügungen Nichtberechtigter. Im Gegensatz zum geltenden Recht kann im römischen Recht auch etwa die Zahlung an einen Geschäftsführer auf eine nicht bestehende Forderung genehmigt werden.
Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Preis »Hans Ankum« der Stiftung »Stichting Rechtshistorisch Fonds Mr Joseph Winkel«.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Ratihabitio , Geschäftsführung und ungerechtfertigte Bereicherung
Ratihabitio eines an und durch einen Geschäftsführer bewirkten debitum solutum Ratihabitio eines indebitum solutum an einen Geschäftsführer Ratihabitio eines negotium male gestum Zur ratihabitio von Veräußerungs- und Erwerbsgeschäften Zur ratihabitio von sonstigen Handlungen
3. Ratihabitio und Rückwirkung
Quellenbelege zur Rückwirkung der ratihabitio Quellenzeugnisse gegen die Rückwirkung der ratihabitio Die Rechtslage unter Justinian
4. Ratihabitio und mandatum Über den Ausspruch der Quellen ratihabitio mandato comparatur
Problemstellung und Meinungsstand im romanistischen Schrifttum Quellenuntersuchung
5. Ratihabitio und iussum
Problemstellung und Quellenbefund Weitere Quellenzeugnisse
6. Die Wirkung der ratihabitio auf die dingliche Rechtslage Funktionale und dogmatische Zusammenhänge zwischen ratihabitio und Eigentums- und Besitzerwerb
Zum Erwerb ex causa venditionis Zum Erwerb ex causa solvendi bei der Einziehung einer Forderung durch einen Geschäftsführer Ratihabitio einer durch einen Geschäftsführer bewirkten Leistung Ratihabitio einer furtiven Inempfangnahme einer Zahlung
7. Zur cautio ratam rem haberi
Die Voraussetzungen des Verfalls der cautio ratam rem haberi Die Verfallswirkungen
8. Appendix
Ratihabitio und Bestätigung Überlegungen zum Verhältnis von ratihabitio und Bestätigung
9. Wesentliche Ergebnisse und Schlussbetrachtung
Literatur-, Quellen- und Sachverzeichnis