Als in der Provence eine Deutsche erschossen wird, soll die Berliner Kommissarin Florence Labelle ihre französischen Kollegen unterstützen. Cathérine Volet ist nicht nur eine bekannte Chanson-Sängerin, sondern auch eine Hauptverdächtige, und schließlich auch die Nichte des französischen Präsidenten. Hatte sie als Geliebte der Ermordeten wirklich ein Motiv? Florence beginnt in der dunklen Vergangenheit der toten zu ermitteln, wo sie auf andere potenzielle Täter stößt.
Das farbenfrohe Cover zeigt die Häuser einer Kleinstadt am Hang gelegen, in schöner Umgebung. Das Original des Buches stammt aus dem Jahr 1998, was im Hörbuch vor allem durch den Stand der damaligen Technik erkennbar ist. Sprecherin Heidi Jürgens betont großartig, dennoch konnte sie mich nicht ganz von der Geschichte überzeugen. Das mag aber auch daran liegen, dass die Wechsel zwischen den einzelnen Szenen fast übergangslos stattfinden. Die Erzählstimme lässt auch keine Nähe zu den Charakteren aufkommen. Bis auf Florence Labelle bleiben die Personen eher blass und nicht greifbar. Die Kommissarin hat es Ende der Neunziger Jahre nicht leicht, sich im Ausland und dazu als Frau durchzusetzen, und dennoch gelingt es ihr durch ihre Hartnäckigkeit und ihr Durchhaltevermögen.
Das Buch weist Beschreibungen auf, aber eigentlich beschränken sie sich neben den Schilderungen der Personen auf Autotypen und Wohnungseinrichtung. Darstellungen der Provence fehlen; der Krimi könnte auch auf einem anderen Punkt der Erde spielen.
Insgesamt bietet der Krimi aber doch viele spannende Hörstunden. Und das Rätsel um den wahren Täter ist durch die zahlreichen Verdächtigen auch nicht ganz so einfach zu lösen.