Cover & Klappentext
Das Cover ist nett anzuschauen, hat aber meines Erachtens nach weniger Bezug zum Buch. Der Klappentext machte mich neugierig. Aber den ausschlaggebenden Punkt, diese Geschichte zu lesen, war die Autorin. Wie so viele andere habe ich Fourth Wing - Flammengeküsst geradezu verschlungen, deswegen hat es mich interessiert, ob die Autorin mich auch hier zu überzeugen vermag.
Meinung
Die Idee ist nicht neu, zwei Zeitlinien zu nutzen. Normalerweise geht dabei eine Story unter, ist einfach deutlich schwächer als die andere. Meist ist es sogar jene, die in der Vergangenheit spielt. Tja, hier kann ich das nicht behaupten. Scarlett und Jameson haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Ihre Liebesgeschichte war so greifbar, so anrührend, so herzerwärmend, dass jeder Romantiker einen Höhenrausch erlebt und jeder Realist sofort der wahren Liebe huldigt. Natürlich könnte man behaupten, ihre Liebe war so außergewöhnlich stark, weil sie in den Wirren des Zweiten Weltkrieges entstand, aber das glaube ich nicht. Und das, obwohl ich zu denjenigen gehöre, die diesbezüglich eher sachlich sind. Vielleicht war mir deshalb die ein oder andere Szene etwas zu kitschig, was sich zum Glück in Grenzen hielt.
Ja, an diesem Konzept der zwei Erzählstränge hat sich schon der ein oder andere versucht, aber hier wurde es einzigartig umgesetzt. Die Protagonisten waren intensiv, glaubwürdig, sympathisch, lebensecht. Dramatische Szenen waren mit Hoffnung gespickt. Ihre Zugewandtheit emotional bewegend. Die Autorin hat das Ganze durch ihren ausgereiften Schreibstil unterstrichen.
Nun mag man meinen, dass in solchen Liebesgeschichten auch immer eine gewisse Vorhersehbarkeit vorherrscht. Das kann ich hier nicht bestätigen. Gerade das Ende hat mich eiskalt erwischt.
Kommen wir zu Georgia und Noah. Gerade Georgia hat es mir ein wenig schwer gemacht. Die vermeintliche Eiskönigin konnte mich tatsächlich nicht immer überzeugen. Die Beziehung zwischen den beiden ist nicht so stürmisch wie eine Naturgewalt, was aber auch nicht zu ihnen gepasst hätte. Sie entwickelt sich. Vielleicht schneiden sie deshalb im Vergleich zu dem anderen Erzählstrang etwas weniger positiv ab. In erster Linie empfand ich Mitleid mit ihr. Sie hatte bisher nicht viel Glück in der Liebe, dazu kommt ihre schreckliche Mutter. Trotzdem konnte sie stellenweise punkten. Ähnlich erging es mir mit Noah.
Besonders das Ende des Buches hat mich zu Tränen gerührt. Und jetzt, da ich an dieser Bewertung sitze, kommen mir erneut die Tränen, wenn ich an Scarlett und Jameson denke. Und das macht eine großartige Autorin aus.
Fazit
Eine ausgewogene, gefühlsintensive, berührende, emotionale Geschichte, die zu Tränen rührt und mich etwas besänftigt zurücklässt. Denn in den schwersten Schicksalen liegt manchmal Frieden. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.