Wenn Sie die Zukunft der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung angesichts der Digitalisierung verstehen wollen, ist dieses Buch genau die richtige Lektüre für Sie!
Mathias Binswanger diskutiert in seinem neuen Buch die Digitalisierung in Zusammenhang mit der Funktionsweise der kapitalistischen Wirtschaft. Es eröffnet so einen anderen Zugang zur Thematik der Digitalisierung, der erstmals aufzeigt, warum diese die Wirtschaft zunehmend vom Menschen abkoppelt, die Produktivität in der Produktion weiter steigert, gleichzeitig aber zu immer mehr Bürokratie führt und dadurch weiterhin Vollbeschäftigung garantiert. Damit verbunden ist immer mehr Bequemlichkeit, aber auch immer mehr Überwachung und Kontrolle der Menschen und ein erhöhter Zwang zu konformem Verhalten.
Der Autor befasst sich mit grundlegenden Fragen, wie: Wollen wir eine solche Entwicklung tatsächlich? Ist es klug, sich von bestimmten digitalen Lösungen, Systemen oder Prozessen abhängig zu machen, die wir gar nicht mehr durchschauen? Und wie können wir gegensteuern?
Die Antwort lautet: Wir müssen analoge Systeme und Prozesse erhalten, damit Wirtschaft und Gesellschaft resilient bleiben. Es muss weiterhin möglich sein, mit Bargeld zu bezahlen, in selbstgesteuerten Fahrzeugen ohne Überwachungselektronik zu fahren, in nicht smarten Häusern zu leben, oder auf die Verwendung von Gesundheitsapps zu verzichten.
Die Aufrechterhaltung solcher analogen Lösungen ist aber gegen die Logik des Systems. Denn jeder nicht systemkonforme Akt stört die digitalen Optimierungsprozesse. Das wird in nicht allzu ferner Zukunft für erhebliche Konflikte sorgen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Wohin steuert die Wirtschaft? 7
Teil I Funktionsweise und Dynamik kapitalistischer Wirtschaften im historischen Kontext
1 Konstituierende Merkmale kapitalistischer Wirtschaften 21
2 Wachstumsdynamik und Wachstumszwang 31
3 Dynamik und systemische Zwä nge kapitalistischer Wirtschaften: ein Rü ckblick auf die Kapitalismusanalysen von Karl Marx, Max Weber und Werner Sombart 37
4 Der alte Traum der dauernden Optimierung: Jeremy Bentham und die digitale Wiedergeburt der sozialen Physik 57
5 Das ambivalente Verhä ltnis zwischen Kapitalismus und Freiheit 69
Teil II Die Entstehung einer neuen Controlling-Bü rokratie
6 Was ist Bü rokratie und welche Tä tigkeiten und Berufe sind damit verbunden? 79
7 Funktionen der Bü rokratie in der kapitalistischen Wirtschaft 85
8 Der aussichtslose Kampf gegen Bü rokratie 93
9 Der Aufstieg einer neuen Controlling-Bü rokratie und ihre Wurzeln im New Public Management 99
10 Die Bü rokratie als Beschä ftigungsmotor 105
11 Die Controlling-Bü rokratie an Hochschulen und ihre Auswirkungen 117
12 Bü rokratie: Schaffung unproduktiver Bullshit-Jobs ohne Mehrwert? 131
Teil III Die Verselbststä ndigung des Kapitalismus durch KI und selbstlernende Algorithmen
13 Die digitale Transformation und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschä ftigung 141
14 Kü nstliche Intelligenz als Schlü sseltechnologie der Verselbststä ndigung 149
15 Entsteht ein neuer Kapitalismus? Zwei Sichtweisen aus der Literatur 159
16 Algorithmen werden zu Shopping-Agenten 173
17 Informationsasymmetrie und Marktmacht fü hren zu Algorithmenabhä ngigkeit 181
18 Manipulation durch Nudging und Pricing 191
19 Der Staat als wohlwollender Big Brother: Wird China zum heimlichen Vorbild? 197
20 Alles wird smart: vom smarten Kü hlschrank zur smarten Stadt 205
Teil IV Die Intensivierung der Bü rokratie durch KI
21 KI und Bü rokratie 217
22 Mehr Bü rokratie durch Abklä rung von Verantwortung und Haftung 227
23 Mehr Bü rokratie durch Datenschutz und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) 235
24 Mehr Bü rokratie durch Versuche der Gewä hrleistung von Fairness und Gleichbehandlung 241
Epilog: Ist die Verselbststä ndigung unausweichlich? 249
Literatur 263
Der Autor 281
Stichwortverzeichnis 283