Brot ist meiner Meinung nach das beste Lebensmittel überhaupt. Noch dazu haben wir Deutschen das Glück, dass wir das weltweit beste Brot, das größte Brotangebot haben. Und Brot backen ist einfach wunderbar! Allerdings ist es alles andere als einfach, ein wirklich gutes Brot zu backen. Ich merke immer wieder, dass man dranbleiben muss. Je öfter man Brot backt, desto besser wird man darin und desto schöner und besser werden die Ergebnisse. Erstaunlich, aber auch wunderbar. Kein Teig ist mit Brotteig vergleichbar! Leider stehe ich nach wie vor mit Sauerteig auf dem Kriegsfuß, aber dieses Buch ist ein wunderbares Nachschlagewerk, nicht nur für Rezepte (und damit den besten Brotbäckern), sondern auch für Informationen, Hilfe und Tipps rund um das Brot.
Der erste Teil ist der Geschichte des Brotes gewidmet. Auf mehr als fünfzig Seiten bekommt man einen groben Überblick, wie das Brot quasi die Welt eroberte und welche Bedeutung es für die unterschiedlichen Schichten hatte. Die unterschiedlichen Sauerteige werden ebenfalls vorgestellt.
Dann geht es los! Jeder der 44 Brot-Sommeliere oder Bäcker wird in einem kleinen Portrait vorgestellt. Danach stellt dieser eins seiner Rezepte vor. Die Zutaten sind übersichtlich gelistet, danach folgen die Zubereitungsschritte. Angaben für Nährwerte oder anderes findet man nicht. Es werden gern mal außergewöhnliche Mehle oder Zutaten verwendet und die Menge ist nicht immer für einen normalen Haushalt geeignet. Gleich das erste Rezept von Ricardo Fischer ist für die Menge von sechs Brotlaiben ausgelegt! Zeit braucht man für diese Brote. Spontan eins backen ist hier nicht! Gutes Brot ist meist mit langer Teigführung verbunden. Das ist auch hier zu merken. Schade für mich ist, dass kaum ein Rezept ohne Sauerteig dabei ist. Allerdings dürften die meisten Rezepte sowieso nichts für Anfänger oder Selten-Brot-Bäcker sein. Das eine oder andere Rezept ist aber machbar, auch wenn man wenig Erfahrung mitbringt. Ganz vorneweg dabei Das einfachste Brot der Welt von Axel Schmitt.
Den Abschluss bilden Rezepte für Aufstriche. Diese sind zum Teil sehr erstaunlich. Man muss sie nicht alle mögen, aber man kann nicht abstreiten, dass sie abwechslungsreich und gelungen sind. Fachbegriffe werden im Anschluss erklärt und die Adressen der Bäckereien sind ebenfalls gelistet. Warum nicht einfach mal die eine oder andere davon besuchen und das Brot zum Rezept aus dem Buch kaufen?
Mein Fazit: Nicht viele dieser Rezepte traue ich mir zu nachzubacken, zumal die meisten davon mit Sauerteig (der nicht wirklich mein Freund ist) oder eher exotischen Zutaten sind. Alltagstauglich sind nur wenige davon. Dennoch ist das Buch informativ, interessant, lehr- und hilfreich. Auch ist die Idee, 44 der besten Bäcker ein Rezept vorstellen zu lassen, einfach toll. Von daher gebe ich dem Buch vier Sterne.