Josephine Tey fährt mit dem Zug nach London, um die letzte Woche ihres gefeierten Theaterstücks mitzuerleben. In ihrem Abteil sitzt Elspeth eine junge Frau, die sich als großer Fan des Theaterstücks outet und mit Josephine ins Gespräch kommt. Am Bahnhof in London wird diese junge Frau brutal ermordet und Inspektor Archie Penrose befürchtet, dass seine Freundin Josephine Tey das eigentliche Opfer hätte sein sollen. Josephine und Penrose ermitteln im Londoner Theatermillieu und decken so manches Geheimnis auf, nur dem Täter scheinen sie nicht näher zu kommen.
Ich muss sagen, dass ich ziemlich lange für das Buch gebraucht habe, was dem Unterhaltunsfaktor keinen Abbruch getan hat. Das liegt zum einen an den unglaublich vielen Protagonisten, die mal mit Vornamen, mal mit Nachnamen genannt werden und ich lange brauchte, alle zu kennen und ihre Beziehungen untereinander zu erfassen.
Und zum anderen sind die Kapitel unglaublich lange und irgendwie habe ich dann immer das Gefühl nicht weiter zu kommen.
Die Ermittlungen plätschern eine ganze Weile nur so dahin, bis wir an Stromschnellen kommen und der Fall an Fahrt aufnimmt.
Auch scheint es einen Vorfall in Teys jüngster Vergangenheit zu geben, bei dem ich immer das Gefühl hatte, mir fehlten wichtig Infos.
Mir gefällt die Idee gut, Josephine Tey in einen Krimi hineinzuschreiben und ihr einen guten Freund Inspektor Archie Penrose zur Seite zu stellen, der dann für ihren Allan Grant Vorbild ist. Tey und Penrose waren mir sehr sympathisch.
Der Schreibstil von Nicola Upson ist der Zeit von 1934 und dem klassischen Whodunit angepasst und lässt sich gut lesen, wenn man sich darauf einlässt.
Ich lese schon den nächsten Teil der Reihe und fühle mich wieder gut unterhalten!
Für mich ist "Experte in Sachen Mord" ein solider Krimi, der das Flair des guten alten englischen Krimis lebt!