Der Thriller Die Liste von Roman Just beginnt direkt mit einem Schockmoment: Auf einer Hochzeit verschwindet die Braut Marilyn spurlos und es wird schnell klar, dass sie möglicherweise einem Mörder zum Opfer gefallen ist. Detektiv Waterspoon übernimmt die Ermittlungen, doch was wie ein einzelner tragischer Fall beginnt, entwickelt sich schnell zu einer komplexen Kette von Ereignissen, die kaum nachvollziehbar erscheinen.
Immer mehr Menschen sterben scheinbar grundlos und ohne jede Verbindung zueinander. Waterspoon tappt im Dunkeln. Nichts ergibt Sinn, keine Spur führt weiter, alles wirkt wie ein undurchschaubares Labyrinth. Man spürt deutlich, wie sehr ihn die Suche nach dem Täter an seine Grenzen bringt körperlich wie seelisch. Und selbst als er endlich einen kleinen Teil der Wahrheit entdeckt, bleibt die Frage: Hilft ihm dieses Wissen überhaupt weiter? Oder verwirrt es die Situation nur noch mehr?
Die Geschichte ist nicht ohne im Gegenteil. Manche Figuren sind erschreckend manipulativ, und die psychologische Tiefe hat mich zum Nachdenken gebracht. Es zeigt sich, wie böse manche Menschen sein können, wenn sie nur wollen und wie sehr sie andere unter Kontrolle bringen können.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, klar und dennoch atmosphärisch. Ich habe das Buch gerne gelesen, weil es mich gefordert hat es ist keine 08/15-Kriminalgeschichte, sondern ein düsterer, verzweigter Thriller, der einem auch nach dem Lesen noch nachgeht.
Mein Fazit: Die Liste ist ein spannender, clever aufgebauter Thriller mit Tiefgang. Nichts für schwache Nerven, aber genau das macht ihn so lesenswert