Ich hatte hohe Erwartungen nach Band 1 und Heather Fawcett hat sie erfüllt. Der zweite Band setzt nahtlos an, mit einer klugen Mischung aus Feenforschung, Reisetagebuch und leiser Romantik.
Emily bleibt sich treu: scharf beobachtend, sachlich, aber immer menschlich. Wendell St. Crispin stiehlt mit seiner charmanten Selbstüberschätzung erneut jede Szene, in der er auftaucht und doch steckt hinter seinem Auftreten weit mehr, als man zunächst glaubt. Ihre Dynamik ist gewachsen, bleibt aber angenehm zurückhaltend.
Statt an einem Ort zu verweilen, führt uns dieses Buch an verschiedene Schauplätze jeder mit neuen Feenarten, neuen Rätseln und kulturellen Eigenheiten. Die Welt wirkt dabei nicht überfrachtet, sondern durchdacht. Besonders gefallen hat mir, wie Fawcett Forschung und Magie miteinander verknüpft: Feen sind hier weder gut noch böse, sondern eigen gefährlich, trickreich, faszinierend.
Trotz aller Leichtigkeit schwingt auch Ernst mit: Themen wie Vertrauen, Herkunft, Selbstbestimmung werden leise, aber wirkungsvoll verhandelt.
Für mich ist diese Reihe eine echte Entdeckung eigenständig, klug, originell. Für Fans von akademischer Magie und langsamer, charaktergetriebener Romantik. Band 3 liegt bei mir schon bereit