Schon das Cover von Am schönsten ist es in Sommerby von Kisten Boie, macht unglaubliche Lust auf den Frühling und erzeugt bei mir ein großes Wohlgefühl! Das heimelige Haus, die blühenden Bäume, die idyllische Szene im Garten und die hellen Frühlingsfarben des Himmels einfach traumhaft schön!
Da fühlt es sich an, als ob sie das Glück einfach nur einatmen muss, denkt Martha an einer Stelle dieser Geschichte und so habe ich mich auch beim Lesen gefühlt. Dabei herrscht aber keineswegs eitel Sonnenschein und verklärte rosarote Harmonie, sondern es werden viele interessante und wichtige Themen angesprochen, es gibt Auseinandersetzungen, Kummer und Unstimmigkeiten, sowie handfeste Abenteuer, aber das zu Grund liegende positive Sommerby-Gefühl kommt eben glücklicherweise auch nicht zu kurz.
In dieser 4. Geschichte der Romanreihe für Kinder wollen die Geschwister Martha, Mikkel und Mats viel lieber zu Oma Inge nach Sommerby, statt mit ihren Eltern nach Gomera und Mikkel kann es gar nicht abwarten, denn Oma stellt ihm eine Überraschung in Aussicht. Martha erlebt ganz andere Gefühle, denn ihr Freund, der weit weg in Amerika ist, macht ihr große Sorgen und Mats, als der Jüngste, hütet das größte Geheimnis
Ich kenne die ersten 3 Bücher mit den Abenteuern der Geschwister nicht, hatte aber überhaupt keine Schwierigkeiten in das Leben der 3 hineinzufinden und in das ganz besondere Feeling dieser Geschichten einzutauchen. Vom ersten Moment an habe ich mich (fast erschreckend) wohl gefühlt und ich wollte immer gerne weiter lesen, um zu erfahren, was wohl als nächstes geschieht. Dabei ist die Schreib- und Erzählweise der Autorin sehr angenehm für mich gewesen und ich finde, dass sie die individuellen Eigenschaften der ProtagonistInnen sehr gut herausgestellt hat. Besonders angetan haben es mir die Beschreibungen der unterschiedlichen Sichtweisen der Kinder (und auch Erwachsenen), die ich aus den unterschiedlichen Charakteren, Alters- und Entwicklungsstufen ergeben. So wurde mache Situation aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, was die Geschichte für mich sehr bereichert hat. Außerdem spielen Empathie, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl eine große Rolle, was ich als wertvolle Themen empfinde.
Die Autorin schreckt nicht davor zurück auch schwierige (Lebens-) Themen anzusprechen, Kindern eine Stimme und Handlungsspielraum zu geben und scheint bei allen Abenteuern auch sehr das kleine Glück zu lieben. Zumindest erschien es mir beim Lesen so, denn in der Geschichte war das stille, natürliche Glück für mich nahezu immer greifbar nah. Zudem können Kinder bei der Lektüre Wissenswertes für ihr reales Leben aufnehmen, was hier ohne erhobenen Zeigefinger, sondern ganz natürlich über das Erleben beim Lesen geschieht. Und auch die Möglichkeit zur Identifikation ist hier sehr breit gefächert möglich, so dass sich sicherlich die meisten Kinder in dieser Geschichte irgendwie wieder finden können - wirklich toll! Und auch das Osterfest kommt nicht zu kurz, was bei mir schöne Erinnerungen an meine eigene Kindheit geweckt hat!
Ich bin sehr begeistert und beseelt von dieser Reise nach Sommerby zurück gekehrt und werde mich sicherlich sehr bald auf den Weg machen, um auch die anderen Bände mit den Erlebnissen der Geschwister kennen zu lernen. Egal, ob jünger oder älter, groß oder klein dieses Buch bietet für alle Leseratten ab 10 Jahren wundervoll frühlingshafte und herzerwärmende Lesestunden!