Hoffnung auf eine glückliche Zukunft

Es ist das Jahr 1913 und die erst dreizehnjährige Anna macht sich schon auf in ein neues Leben. Der Pfarrer hat ihr eine Stelle vermittelt und sie soll in einem feinen Hotel eine Ausbildung anfangen. Anna muss an den Bodensee reisen und ist fern von der Heimat. Schnell lebt sie sich aber ein und durch ihre unerschrockene Art und ihr hübsches Äußeres, fällt sie natürlich sofort auf. Ihren Platz muss sie sich nicht erkämpfen und doch fehlt ihr etwas. Eigentlich schreibt sie so gerne und malt und zeichnet auch immer wieder und durch einen Zufall lernt sie Hermann Hesse und einen befreundeten Maler kennen. Diese Begegnung ändert viel für das junge Mädchen und sie hofft, dass die Geschichten über den Krieg, nur ein Gerücht sind, aber die Zeiten ändern sich Der Auftakt einer neuen Reihe von Gaby Hauptmann. Großartig geschrieben und mit einer klugen und starken Hauptfigur und alles in schöner Kulisse geschrieben. Die Wirren der Geschichte werden gekonnt eingeflochten und man findet seinen eigenen Platz am See. Super, dass es mehr davon gibt.

Im Jahr 1913 muss die 13jährige Anna ihr Elternhaus in Mahlstetten verlassen, um alleine von Oberschwaben nach Steckborn in der Schweiz zu fahren. Dort soll sie im Hotel Krone eine Stellung annehmen. Anna gelingt es im Laufe der Jahre sich durch Fleiß und Zuverlässigkeit zur rechten Hand der Wirtin hochzuarbeiten. Beim Tanz in den Mai lernt die inzwischen 18jährige den 4 Jahre älteren August kennen, der in der nahegelegenen Nähmaschinenfabrik arbeitet. Mit ihm scheint sie ihr Glück gefunden zu haben. Sie kaufen den alten Gasthof Hirschen in Horn am Ufer des Bodensees und stürzen sich damit in ein Abenteuer, das gewaltige Ausmaße annehmen wird, zumal sich Nachwuchs ankündigt. Der erste Weltkrieg und die Inflation folgen und ihr Traum entwickelt sich zu einem Albtraum. Doch sie kämpfen weiter, aufgeben wollen sie auf gar keinen Fall. Gaby Hauptmann schreibt in diesem Roman eine gefühlvolle und fesselnde Geschichte über ein junges Mädchen, das in die Fremde geschickt wird und sich mit Klugheit und Selbstvertrauen durchzusetzen lernt. Anna und August haben wirklich gelebt und auch den Gasthof, den es heute noch gibt, gekauft. Geschickt und glaubhaft umrahmt die Autorin das Leben der realen Protagonisten mit fiktiven Personen und Erlebnissen. Durch den bildhaften Schreibstil war ich von Anfang an in der Handling drin. Die Charaktere sind detailliert, authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Unvorhersehbare Ereignisse und Wendungen geben der Geschichte Spannung, und so war es mir nahezu unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Schließlich wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Dieses wundervolle Buch hat mich sehr berührt und jetzt warte ich ungeduldig auf die Fortsetzung. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.