Totholz

Wie immer habe ich mich gefreut, dass es den neuen Föhr-Roman als Hörbuch mit dem geschätzten Vorleser Michael Schwarzmaier gibt. Ich habe die gesamte Reihe vor allem gehört, denn hier passt einfach alles und ich kann jedem nur empfehlen, dies zu tun, ganz egal, ob man aus der Region kommt oder in Mittel- oder Norddeutschland lebt. Wer noch nie einen Föhr-Krimi genossen hat, der hat echt etwas versäumt. Für mich sind diese Krimis viel mehr als Regio-Krimis und viel mehr als humorvolle Krimis. Für mich als echtes bayerisches Gwachs, sind sie ein Lebensgefühl, eine humorvolle Liebeserklärung an die bayerische Lebensart, den bayerischen Humor, das Land und die Leute in Bayern. Mit einem Augenzwinkern lässt er einige seiner Helden als kauzige, schräge und auch teilweise etwas trampelig-naive Charaktere durch seine Krimis poltern. Dabei hat sein Krimigerüst ein solides Fundament und Kommissar Wallner ist ein kompetenter und ehrbarer Ermittler der mit seinen Verwandten und Mitarbeitern manchmal seine liebe Not hat. Der Schreibstil besticht durch eine teils humorige, immer klare Sprache, die dem Dialekt und dem Naturell seiner Protagonisten genaudie richtige Klangfarbe gibt, ohne aufdringlich ländlich zu wirken und ohne es auf allzu große Schenkelklopfer-Witze anzulegen. Auch "Totholz" erfüllt all die geschätzten Ingredienzien der Vorgänger. Und dazu kommt dieses Mal neben einem sehr verzwickten und spannenden Fall noch ein wenig Herzklopfen der anderen Art in Wallners Leben. Aber keine Sorge, es bleibt ein Krimi. Und ein typischer Föhr.