In diesem Buch begleiten wir die Dokumentationsfilmerin Ella, die nach familiärer Veränderung einen radikalen Schnitt wagt.
Nach dem Verkauf des ehelichen Hauses, zieht sie mit ganz wenig Dingen in ein Dorf aus Tiny Häusern, über die sie vor einiger Zeit einen Film gedreht hat.
Ich fand den Ansatz spannend, weshalb ich mich sehr auf die Lektüre gefreut habe.
Sicherlich ist es mutig, was Ella da macht, ich könnte es in dieser Konsequenz sicherlich nicht.
Aber natürlich trifft Kristina Günak mit diesem Thema den aktuellen Zeitgeist.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Die Beschreibung des Settings ist sehr detailliert, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte.
Die Dorfgemeinschaft bietet eine Vielzahl von Charakteren, die alle wunderbar gezeichnet sind.
Jeder hat so seine Macken, aber jeder bietet auch seine eigene Geschichte an.
Zum Beispiel Margarete hat mich beeindruckt, die Bilder ihrer Ausstellung waren so kraftvoll beschrieben, dass ich das Gefühl hatte mitten in der Ausstellung zu stehen und einen Blick auf die Bilder zu erhaschen.
Ein weiterer sympathischer Charakter ist Theo, der quasi der Dorfvater ist. Rätsel gibt Jakob auf, aber da lohnt es sich an der Geschichte dran zu bleiben.
Aber es gab auch genug Stellen im Buch zum schmunzeln, ein Beispiel dazu, wer bitte nennt denn seinen Hund Ackermann ?
Gegen Ende wird es nochmal richtig spannend und emotional.
Die Gefühle von Ella waren gut nachvollziehbar geschildert, die Zerrissenheit ihrer Gefühlswelt habe ich fast körperlich gefühlt.
Aber auch andere Figuren hatten Schicksalsschläge, sodass mir nicht nur einmal Tränen die Wangen heruntergerollt sind.
Eine zutiefst berührende Geschichte, wenn auch ganz anders als erwartet., die mit Sicherheit noch lange in mir nachhallen wird.
Wieder einmal hat mich Kristina Günak mit einer Geschichte überrascht und konnte mich voll und ganz damit überzeugen.
Von mir gibt es einer ganz klare Leseempfehlung und natürlich 5 Sterne.