Alex war lange Lehrerin und hat eine Theatergruppe geleitet und der Ruhestand soll ein Neuanfang werden. Mit ihrem Tiny House macht sie sich auf den Weg und möchte neue Ufer erkunden. Da kommt unerwartet eine Hochzeitseinladung von einer ehemaligen Schülerin ins Haus und Alex fährt los, mit ihrem Haus und sucht einen Stellplatz.
Johann ist Mitte fünfzig und sein Leben stockt. Der Beruf ist nichts mehr für ihn, die Ehe trudelt vor sich hin und Johann findet keinen Faden mehr für sich. Dann heiratet seine Tochter und ihre ehemalige Lehrerin stellt ihr Tiny House bei ihm ab und dann begegnet er Alex.
Moritz Heger hatte mich mit Aus der Mitte des Sees komplett überzeugt. Sein neues Buch hat mich vom Cover sofort angesprochen und ich begann zu lesen. Es wirkt sehr konstruiert am Anfang und ich kam nur sehr schwer in die Geschichte hinein. Den tollen Erzählstil von ihm habe ich vermisst und die Figuren kamen mir noch nicht sehr nahe. Erst nach dem ersten Drittel etwa, kam ich in die Geschichte. Die Entwicklungen wurden dichter, klarer, nachvollziehbarer und es kam eine Spannung auf, ein zartes Band wurde geknüpft und die Charaktere bekamen Tiefe und wurden auch vielschichtig. Voller Begeisterung las ich dann weiter und musste ein fades Ende für mich erleben. Sehr schade, irgendwie nicht ganz rund alles und nicht ganz stimmig und ich hoffe doch, das Moritz Heger im nächsten Buch wieder stark wird und sein sprachliches Talent voll ausschöpft. Denn die Geschichte hier hat wie Johann, einfach keinen Faden.