Mit seinem Erstlingswerk "Eisige Nacht" entführt Niklas Sonnenschein in das kalte, verschneite Norwegen und überzeugt mit einem spannenden, atmosphärischen und sehr kurzweiligen Krimi, der mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hat.
Als mitten in einem Sturmtief ein mysteriöser Notruf von der arktischen Wetterstation Herwighamna eingeht, werden Kommissar Karl Sortland und sein junger Kollege Mats Samuelsson in den hohen Norden gerufen. Auf der abgelegenen Bäreninsel finden sie die Forschungsstation verwüstet vor, es gibt Hinweise auf einen Kampf, doch die Forscher sind spurlos verschwunden. ...
In völliger Abgeschiedenheit und durch einen Sturm von der Außenwelt abgeschnitten werden Karl und Mats bei der Suche nach den Forschern und ihren Ermittlungen vor große Herausforderungen gestellt. ...
Der Schreibstil ist angenehm, sehr lebendig und die düstere, bedrohliche Atmosphäre ist absolut greifbar. Die extremen Bedingungen und das beklemmende, lebensfeindliche Setting sind eindrücklich beschrieben und die tödliche Bedrohung, die in der Dunkelheit lauert, verstärkt das Gänsehautfeeling noch zusätzlich.
Die Dynamik zwischen den Ermittlern ist von Anfang an spürbar. Sie ergänzen sich perfekt: Karl, ein erfahrener Kommissar, der vom Schicksal gebeutelt ist und mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat, gehörte einst zu den Besten seines Fachs. Seine jahrelange Erfahrung und sein scharfer Verstand machen ihn zu einem unverzichtbaren Teil des Teams. Doch gerade in seiner jetzigen Lage braucht er Unterstützung.
Und genau diese Unterstützung findet er in seinem jungen Kollegen Mats. Mats ist hochmotiviert, herzensgut und bringt frischen Wind in Karls Alltag. Er ist ein wahrer Teamplayer und steht Karl stets zur Seite.
Aus anfänglicher Skepsis und Distanz wächst im Laufe des Falls eine tiefe Verbundenheit zwischen den beiden Ermittlern heran. Diese Entwicklung verleiht der Geschichte eine zusätzliche emotionale Ebene und macht sie noch spannender.
Die Spannung bleibt konstant hoch und die Auflösung ist stimmig und nachvollziehbar. Es gibt keine losen Enden oder offenen Fragen, was dem Krimi einen runden Abschluss verleiht.
Insgesamt ist "Eisige Nacht" ein gelungener Norwegen-Krimi, der mit seinem packenden Plot, der atmosphärischen Beschreibung der lebensfeindlichen Umstände und sympathischen Ermittlern überzeugt. Niklas Sonnenschein beweist mit seinem Erstlingswerk sein Talent für spannende Geschichten und lässt mich gespannt auf weitere Werke hoffen.