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Produktbild: Das Echo der Zeit | Jeremy Eichler
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Das Echo der Zeit

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Einfühlsam schildert Jeremy Eichler die dramatischen Lebenswege und die revolutionären Werke vier der bedeutendsten musikalischen Genies des 20. Jahrhunderts: Richard Strauss, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten. Er lässt uns miterleben, wie sie die Erfahrungen der totalitären Epoche in ihren Schöpfungen verarbeiteten - und ein unvergängliches Zeugnis ablegten, das wie ein Echo in unsere unmittelbare Gegenwart hineinhallt.
Mit dem dem souveränen Wissen des Historikers und dem scharfen Auge des Romanciers, der das tief Menschliche begreift, schildert Jeremy Eichler, wie Richard Strauss, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten die Weltkriege und den Holocaust durchlebten. Die vier Komponisten verwandelten ihre Erfahrungen in zutiefst bewegende Musikwerke, die die verlorene Zeit widerspiegeln. Anhand vieler Zeugnisse von Schriftstellern, Philosophen, Musikern und einfachen Bürgern zeigt der Autor, wie sich das Wesen eines ganzen Zeitalters in diese Klänge und Geschichten eingeschrieben hat. Auf dem Weg dorthin besucht er für die Entstehung der Musik ganz zentrale Orte: von den Ruinen der Kathedrale von Coventry bis zur Schlucht von Babi Yar in Kiew. Während die lebendige Erinnerung an das »Zeitalter der Extreme« verblasst, erschließt Eichler neue Wege, der Geschichte zuzuhören und zu lernen. Eine Erzählung voller Einsichten und Mitgefühl, die unser Denken über das Vermächtnis des Krieges, die Gegenwart der Vergangenheit und das erneuerte Versprechen der Kunst für unser heutiges Leben belebt.
»Zutiefst bewegend. Ich bin überwältigt. « Edmund de Waal, Autor von »Der Hase mit den Bernsteinaugen«

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. April 2024
Sprache
deutsch
Auflage
2. Druckaufl., 2024
Seitenanzahl
464
Dateigröße
10,89 MB
Autor/Autorin
Jeremy Eichler
Übersetzung
Dieter Fuchs
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783608122886

Portrait

Jeremy Eichler

Jeremy Eichler, geboren 1974, preisgekrönter Kritiker und Kulturhistoriker, ist Chefkritiker für klassische Musik beim Boston Globe. Zuvor war er Kritiker bei der New York Times. Er wurde an der Columbia University in moderner europäischer Geschichte promoviert.

Pressestimmen

»In der Auslotung der komplexen Verbindungen von Musik und Zeitgeschichte gelingt ihm eine spannende kulturelle Tiefenbohrung, die sich spannender als viele Erinnerungsbücher an die dunklen Seiten des 20. Jahrhunderts liest. Und er zeigt gleichzeitig auch die Kraft der Töne, eigentlich Unaussprechliches erfahrbar zu machen. «Manfred Hitzeroth, Oberhessische Presse, 27. April 2024 Manfred Hitzeroth, Oberhessische Presse

»Das Buch stößt uns, ohne es zu betonen, auf eine Tatsache: Im Land Beethovens selbst ist etwas verloren gegangen und das ist nicht unbedingt die Musik. Es ist der Sinn für die humanistische Bedeutung, die sie in diesem Land einmal hatte. «Matthias Nöther, SWR Kultur, 19. April 2024 Matthias Nöther, SWR Kultur

»[Es kommen] immer wieder überraschende Erkenntnisse zutage und das macht die Aufarbeitung spannend zu lesen. «Christoph Vratz, WDR 3, 13. April 2024 Christoph Vratz, WDR 3

»Eichler macht aus dem Stoff einen packend geschriebenen Pageturner, [ ] prall vor abenteuerlichen Geschichten und Anekdoten ist dieses kluge, temporeiche Buch. Eichler forscht nach den Geschichten, Gefühlen und Gewissensqualen hinter der Musik, schildert die Kämpfe und das innere Ringen der vier Komponisten und wie ihnen dabei Meisterwerke gelingen und versprochen: Nach der Lektüre klingt die Musik anders als zuvor. Ganz große Kunst also, anregend präsentiert. « Alexander Cammann, Die ZEIT, 26. Juni 2024 Alexander Cammann, Die Zeit

»Auf jeder Seite werden selbst Leser und Leserinnen, die diese furchtbare Epoche aus Hunderten von Büchern bereits bestens zu kennen glauben, glänzend erzählte Einzelheiten entdecken. Nicht aus Lust am Fabulieren stehen sie in diesem großartigen Buch, sondern aus der inneren Notwendigkeit, zu erzählen, wie es tatsächlich war. «Harald Loch, Aachener Zeitung, 23. Juni 2024 Harald Loch, Aachner Zeitung

»Für den Autor ist damit gesagt, was sein Buch vermitteln will: Es sei die "geheime Stärke der Musik", ein Medium der Erinnerung zu sein. Er macht das überzeugend an den genannten Beispielen klar, verbindet das mit tiefer Kenntnis der Musik und ihrer Kontexte. Entstanden ist ein ungemein lesenswertes Buch zur Sozial- und Kulturgeschichte der Musik. «Dirk Klose, Neue Musikzeitung, Heft 02/2025 Dirk Klose, Neue Musikzeitung

»In seinem erhellenden Buch Das Echo der Zeit untersucht Jeremy Eichler am Beispiel von vier Meisterwerken aus dem 20. Jahrhundert, wie Musik das kulturelle Gedächtnis bewahren kann auch gegen politische Widerstände. «Corina Kolbe, Neue Zürcher Zeitung, 30. September 2024 Corina Kolbe, NZZ

»Ihm gelingen neben musikhistorisch interessanten Einblicken auch tiefsinnige Betrachtungen über das Wesen und die Wirkung von Musik und ihre historische Dimension. «Peter Sommeregger, Orpheus, September/Oktober 2024 Peter Sommeregger, Orpheus

»Ein Monument der Monumente, ein überwältigendes Buch gegen Antisemitismus und Krieg, ein musikgeschichtliches Meisterwerk: Jeremy Eichler hat mit »Das Echo der Zeit« eine einzigartige Perspektive auf die grauenvollste Epoche der europäischen Geschichte eingenommen. «Harald Loch, nd, 21. August 2024 Harald Loch, nd

»Jeremy Eichler hat ein beeindruckendes, fesselndes, streckenweise bewegendes Buch geschrieben. [Hier entsteht] durch Auswahl und Perspektivierung eine veränderte Sicht auf anderthalb Jahrhunderte Musikgeschichte. « Andreas Meyer, FAZ, 13. August 2024 Andreas Meyer, FAZ

»Eichler "erinnert" auf ungewöhnlich tiefsinnige und -sichtige, dabei gut nachvollziehbare Weise an sie: auch indem er das Erinnern selbst zum Thema macht, die Musik gleichsam auf die Kultur-brechenden Gräuel der Geschichte anwendet und, umgekehrt, die Geschichte auf die Überlebensfähigkeit der Musik. «Michael Thumser, Hochfranken-Feuilleton, 20. Juli 2024 Michael Thumser, Hochfranken-Feuilleton

»[S]ein neues Buch ist hinreißend, weil es das Menschliche mit dem Kunstsinnigen verbindet [ ]. Das Echo der Zeit ist ein bestechend präzises und ungemein bewegendes Buch. «Wolfram Goertz, Rheinische Post, 16. Juli 2024 Wolfram Goertz, RP - Rheinische Post

»Durch kühne Überblendungen, die Eichler faktenreich wie ein Gelehrter und leichthändig wie ein Magier herbeizitiert, und die gebildete Weitschweifigkeit, mit der er durch die Zeitgeschichte wandert, ist Das Echo der Zeit weit mehr als ein Buch über Musik und Komponisten. Es wurde eine großartige, fast zu Tränen rührende "Sozial- und Kulturgeschichte der Musik" und eine spannende, packende und kluge Analyse. «Rolf Fath, Badische Neueste Nachrichten, 10. Juli 2024 Rolf Fath, Badische Neueste Nachrichten

»Es ist eine jener Formulierungen, von Dieter Fuchs allzeit lebendig ins Deutsche übersetzt, die das Studium dieser immer wieder so betrüblichen Lektüre so lesenswert machen. Eichler kann erzählen, seine Reflexionen haben literarische Qualität. «Alexander Dick, Badische Zeitung, 19. Juni 2024 Alexander Dick, Badische Zeitung

»Eichler schreibt mit dem Fachwissen eines Historikers und dem erzählerischen Talent eines Romanautors. «Andrea Berreßem, Bibliomaniacs, 17. Juni 2024 Andrea Berreßem, Bibliomaniacs

»[E]ine faszinierende Aufforderung, die Geschichte in unser Hören von Musik miteinzubeziehen. «Günther Haller, Die Presse am Sonntag, 16. Juni 2024 Günther Haller, Die Presse am Sonntag

»Es sind die Widersprüchlichkeiten der vier Komponisten, die das Buch besonders lesenswert machen. «Regina Krieger, General-Anzeiger Bonn, 15. /16. Juni 2024 Regina Krieger, General-Anzeiger Bonn

»Jeremy Eichler gelingt es auf eine dichte, sinnliche und intensive Weise, die zeitgeschichtlichen Ereignisse mit den persönlichen Schicksalen zu verbinden. Schon allein die Materialfülle ist beeindruckend, aber noch mehr die Tatsache, dass der Autor keine abstrakten Fakten schildert, sondern diese Schicksale von Menschen dicht heranrückt. Das berührt und schockiert gleichermaßen. «Andreas Göbel, Rbb Radio 3, 14. Juni 2024 Andreas Göbel, rbb Kultur

»Eichler zeigt Dichotomien und Analogien auf, spitzt diese in seiner Argumentation anschaulich und schlüssig zu. [. . .] Ein klug geschriebenes Buch, das einem sehr nah kommt. «Ecki Ramón Weber, Concerti, 11. Juni 2024 Ecki Ramón Weber, Concerti

»Eichler hat viele Reisen an Gedenkstätten auf sich genommen, hat verfolgt, wie steinerne Monumente verschwanden und je nach aktuellem Zeitgeist wieder hervorgeholt wurden. Mit der Musik verhält es sich anders, zeitloser. Das versucht er in beeindruckender Weise in seinem Buch zu zeigen, spannend zu lesen, mit vielen Details, die vor ihm noch kaum jemand so genau zur Kenntnis genommen hat. «Gaby Helbig, TIDE. radio, 21. Mai 2024 Gaby Helbig, Tide Radio

»Im Echo der Zeit bleiben selbst auf mehr als 400 Seiten viele Fragen unbeantwortet. Es passt zur Weltkriegs-Erinnerung, die unerbittlich verblasst, und die dieses kluge Buch durch das gar nicht so leise Glockengeläut seiner bedeutungserfüllten Sätze bewahren möchte. «Manuel Brug, Die Welt, 29. April 2024 Manuel Brug, Die Welt

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Von Bellis-Perennis am 19.06.2024

"Es steht kein Denkmal über Babyn Jar"

Jeremy Eichler, amerikanischer Musikkritiker und Autor nimmt seine Leser auf eine Reise in die Musik und die Vergangenheit mit. Am Beispiel von Arnold Schönberg, Richard Strauss, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten zeigt er auf, wie die Erfahrungen, die die Komponisten den Ersten und Zweiten Weltkrieg gemacht haben, in ihre Kompositionen eingeflossen sind. So erfahren wir, dass Arnold Schönberg (1874-1951), Enfant Terrible der Musik und Wiener Jude, in seinem New Yorker Exil als erster Komponist an einem Musikstück arbeitet, das die Shoa zum Thema hat: Ein Überlebender aus Warschau. Die Komposition ist so verstörend, dass sie, obwohl eine Auftragsarbeit für das Boston Symphony Orchestra, erst im 1948 von einem Laienensemble uraufgeführt wird. Quasi als Antipoden stellt uns Eichler dann Richard Strauss (1864-1949) vor: Er ist von 1933 bis 1935 Präsident der Reichsmusikkammer und damit ein früher Nutznießer des NS-Regimes. Allerdings fällt er später in Ungnade, weil er für seine Oper Die schweigsame Frau das Libretto vom jüdischen Autors Stefan Zweig schreiben lässt. Hier zeigt Strauss Courage und besteht darauf, dass Zweigs Namen auf den Programmheften zu lesen ist. Gleichzeitig ist Strauss Schwiegertochter Jüdin. In seinem letzten Werk Metamorphosen für 23 Streicher spiegelt sich die Verwandlung Deutschlands in eine Trümmerwüste wieder. Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) dessen Leben ein Auf und Ab in der Sowjetunion ist, vertont das Gedicht von Jewgeni Alexandrowitsch Jewtuschenko (1932-2017) dessen erste Zeile lautet: Es steht kein Denkmal über Babyn Jar Damit setzt Schostakowitsch 1961 mit seiner düsteren Dreizehnte Sinfonie dem Massaker der Deutschen Wehrmacht von 1941 im ukrainischen Babi Jar ein Mahnmal. Das Werk missfällt den sowjetischen Machthabern, weil es (verdeckt) den Antisemitimus der UdSSR anprangert. Dazu passt perfekt, dass Jeremy Eichler, wenige Wochen vor Putins Angriff auf die Ukraine 2022, während seiner Recherche zu diesem Buch, auch die Schlucht von Babyn Jar aufsucht und keine Spur der Schlucht findet: Das Sowjet-Regime hat die Schlucht von Babyn Jar auffüllen lassen und damit versucht, jede Spur des Massakers an den ukrainischen Juden in der Schlucht von Babyn Jar zu tilgen. Ob das, anlässlich des 80. Jahrestages des Massakers 2021 errichtete Denkmal den Angriffskrieg Putin überstehen wird, ist ungewiss. Damit erfüllt sich die düstere Prophezeihung aus Jewtuschenkos Gedicht abermals. Der vierte Komponist, den uns Jeremy Eichler hier vorstellt ist Benjamin Britten (1913-1976). Geprägt durch frühkindliche Kriegstraumata aus dem Ersten Weltkrieg (eine von einem Zeppelin abgeworfene Granate schlug unmittelbar neben dem Haus der Familie Britten ein und beschädigen das Gebäude), verlässt er 1939 Europa Richtung Amerika und gilt als Kriegsdienstverweigerer. Diese Schmähung wird er 1945 entkräften, als er mit den jüdischen Geigenvirtuosen Yehudi Menuhim (1916-1999) auf seiner Reise durch das zerstörte Deutschland begleitet, unter anderem das KZ Bergen-Belsen besucht und vor Tausenden Displaces Persons, darunter Überlebende der Shoa, Konzerte gibt. Am 30. Mai 1962 wird Brittens Komposition War Requiem in der wiederaufgebauten Kathedrale von Coventry, deren Vorgängerbau im Rahmen der deutschen Bombardierung der Stadt während der Luftschlacht um Englandweitgehend zerstört worden ist, uraufgeführt. Meine Meinung: Jeremy Eichler ist mit diesem Buch ein außerordentliches wie erschütterndes Zeugnis, das musikalische Mahnmale der Zeitgeschichte und ihre Wirkungs mit der Zeitgeschichte zweier Weltkriege verknüpft. Jeremy Eichler hat mit "Das Echo der Zeit" eines der bedeutendsten Musikbücher der vergangenen Jahre geschrieben. Das Buch richtet sich an musikalisch wie historisch Interessierte. Es ist nicht unbedingt notwendig, Musikexperte zu sein. Man kann diesem beeindruckenden Buch auch so folgen. Ich werde mir die vier genannten Musikstücke (zumindest auszugsweise) anhören, obwohl ich kein ausgesprochener Klassik-Fan bin. Zudem werde ich dieses Buch sicherlich abermals zur Hand nehmen. Jeremy Eichlers Schreibstil ist beeindruckend. Das Buch ist penibel recherchiert und enthält eine Vielzahl von Abbildungen. Die sehr gute Übersetzung stammt von Dieter Fuchs. Fazit: Gerne gebe ich diesem Buch, das mich ob der Fülle der Details sehr beeindruckt hat, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.