Wien, 1899.
Irma hat ihren jungen Lipizzaner-Hengst in die Spanische Hofreitschule nach Wien begleitet. Dazu musste sie sich jedoch als Mann ausgeben, da Frauen seinerzeit keine Ausbildung als Bereiterin absolvieren dürften. Am Ende des des ersten Teils fliegt ihre Tarnung auf, aber dank der jungen Kaiserin Sisi hat Irma eine Ausnahmegenehmigung aus der Hofburg erhalten und kann ihre Ausbildung in der renommierten Hofreitschule fortsetzen. Nach dem Tod von Kaiserin Sisi fehlt dem Unternehmen Geld, doch Irma hat eine Idee, wie sie diesem zu neuen Aufschwung verhelfen kann. Dazu ist ihr auch der Reporter Michael Brunner eine große Hilfe, der sich in Irma verliebt und stetig um sie wirbt. Allerdings kann die junge Frau Stephan nicht vergessen, für den sie immer noch Gefühle hat, aber nicht offiziell zusammen sein kann.
Wird die Hofreitschule bestehen bleiben und kann Irma eine neue Liebe in dem Journalisten Michael Brunner finden?
Die Handlung schließt direkt an Band 1 an, wichtige Ereignisse werden dabei kurz wiederholt, so dass ich direkt wieder mitten im Geschehen war. Das Buch lässt sich unabhängig von Vorgänger lesen, aber natürlich ist es empfehlenswert beide Bände dieser Dilogie zu lesen.
Irma Rehberger ist ehrgeizig, mutig, klug und sehr talentiert im Umgang mit den erstklassigen Pferden der Hofreitschule, womit sie sich den größten Respekt verschafft hat, aber auch Neid und Missgunst blieben nicht aus. Sie ist glücklich, dass sie ihre Ausbildung fortsetzen kann und geht dieser mit Leidenschaft nach, jedoch muss sie in ihrem Privatleben einige dramatische Rückschläge überwinden. Dabei hält sie auch die tiefe Verbundenheit zu Stephan, ihrem Ausbilder und heimlichen Geliebten, aufrecht. Irmas innere Zerrissenheit wird dabei facettenreich dargestellt.
Franziska Stadler schreibt lebendig, mitreißend, packend und feinfühlig, so dass ich das Wien der damaligen Zeit, die Gesellschaftszwänge des 19. Jahrhunderts sowie die Ausbildung der Lipizzaner-Hengste an der Spanischen Hofreitschule sehr gut vor Augen hatte.
Schade, dass die Geschichte der "Hofreiterin" mit diesem Band nun ihr Ende gefunden hat.
Fazit:
Beide Teile der Dilogie "Die Hofreiterin" geben einem interessanten historischen Einblick in die Stadt Wien sowie die Spanische Hofreitschule und sind ein wunderbarer Lesegenuss für gemütliche Lesestunden!