Gabriele Albertini ist in Bruchsal geboren und lebte die ersten elf Jahre in Wiesental. Dann zog die Familie nach Bruchsal. Nach dem Abitur am Schönborn-Gymnasium kam sie durch das Studium ein bisschen mehr in der Welt herum, nämlich nach Heidelberg und Freiburg. In Karlsruhe blieb sie längere Zeit, bis sie im Jahre 1992 endlich wieder zurück nach Bruchsal kam. Als Lehrerin am Humboldt-Gymnasium Karlsruhe unterrichtete sie viele, viele Kinder in Latein und Englisch, manchmal sogar in Griechisch, das sie auch noch studiert hatte. Schließlich erfolgte die Pensionierung im Jahre 2007, und damit begann ein neues Leben.
Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat heutzutage einen Regionalkrimi. Eines Tages entdeckte Gabriele Albertini, dass so etwas in Bruchsal noch fehlte. Also setzte sie sich hin und schrieb "Mord am Saalbach". Die nötige Erfahrung für diese Tätigkeit besaß sie durch die gründliche Lektüre von Kriminalromanen der verschiedensten Art über viele Jahre hinweg. Das war 2009 und seitdem hat sie noch vier weitere Bruchsal-Krimis folgen lassen: "Mord in der Huttenstraße" (2011), "Mord in der Silberhöhle" (2012), "Mord im Damianstor?" (2014) und zuletzt "Mord nach dem Schlosskonzert" (2016).
Über ihre Erfahrungen als Krimi-Autorin sagt sie: "Natürlich war es nicht immer leicht. Beispielsweise wurde ich beim ersten Titel angegriffen, weil es in Bruchsal doch die `die Saalbach` heißt, so dass also `Mord an der Saalbach` richtiger wäre. Aber mit dem Dialekt ist das eine schwierige Sache. Er ist zum Sprechen da, nicht zum Schreiben, und noch weniger ist er zum Lesen geeignet. Ich schreibe daher auf Hochdeutsch und überlasse dem Leser die regionale Aussprache. Nur gelegentlich kommt ein mit dem Dialekt verbundenes Problem vor, wenn beispielsweise ein Mann einen Kosenamen für seine Frau verwendet, der für Ortsfremde wie `Meißel` klingt, worüber sie sich natürlich wundern, während ein Einheimischer den Namen richtig als `Mäuschen` versteht." Auch der Bezug zur Realität könne ein heikles Thema sein: "Ich erhielt einmal einen langen Brief mit der Anregung, ich möge doch den darin geschilderten Fall in einem Buch verarbeiten. Es handelte sich um einen Familienstreit, der freilich noch nicht das Stadium von Mord und Totschlag erreicht hatte, wenigstens nicht zu jenem Zeitpunkt. Ich lehnte höflich ab: Das war genau das, was ich nicht wollte. Keine Verbindung zu real existierenden Kriminellen!"
Deshalb ist die Krimi-Handlung immer völlig frei erfunden. Der konkrete Bezug zu Bruchsal ist ihr allerdings wichtig. Sowohl der Titel als auch das Titelbild sollen unmissverständlich auf den Tatort Bruchsal hinweisen. Straßen und Plätze sind wiederzuerkennen. Auch Institutionen wie der Kunstverein Damianstor oder das Schlosskonzert kommen vor. In einer anderen Hinsicht weichen ihre Krimis dann wieder von der Wirklichkeit ab: Es gibt immer eine Lösung. Alle Fragen werden am Schluss beantwortet, der Leser klappt zufrieden das Buch zu. Im wahren Leben ist es sehr oft anders. Aber wozu hat der Mensch Phantasie?