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Produktbild: Reichskanzlerplatz | Nora Bossong
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Reichskanzlerplatz

Roman | Ein intensives Porträt der Frau, die Magda Goebbels wurde

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»Ein furchtloser Roman über Mittäterschaft und darüber, wie aus dem kleinen Bösen das große Böse wächst. Kann man denn über das Dritte Reich erzählen? Die Frage wird oft gestellt, nicht zu Unrecht. Nora Bossong beantwortet sie mit diesem großartigen Buch, indem sie es tut vielschichtig, besonnen und erbarmungslos. « Daniel Kehlmann


Als Hans die elegante Stiefmutter seines Schulfreunds Hellmut Quandt kennenlernt, ahnt er noch nicht, welche Rolle Magda in seinem Leben spielen wird, für ihn persönlich, aber auch Jahre später als fanatische Nationalsozialistin und Vorzeigemutter des »Dritten Reichs«. Noch ist die Weimarer Republik im Aufbruch und Hans so heftig wie hoffnungslos in Hellmut verliebt. Doch nach einem Unglücksfall beginnen Hans und Magda eine Affäre, von der sie sich Trost und Vorteile versprechen: Sie will aus ihrer Ehe ausbrechen, er seine Homosexualität verbergen. Erst als Magda Joseph Goebbels kennenlernt und der NSDAP beitritt, kommt es zwischen Hans und ihr zum Bruch. Ein Roman, der über zwanzig Jahre den Weg zweier Menschen und eines Landes erzählt, der nicht unausweichlich war.



Nora Bossong zeichnet in ihrem Roman das intensive Porträt der Frau, die Magda Goebbels wurde, und ihres jungen Liebhabers. Zwei Menschen in der Maschinerie der historischen Ereignisse, unterschiedlich verstrickt, unterschiedlich schuldig geworden. Auch an sich selbst.


Produktdetails

Erscheinungsdatum
12. August 2024
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
295
Dateigröße
2,07 MB
Autor/Autorin
Nora Bossong
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783518780237

Portrait

Nora Bossong

Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, schreibt Lyrik, Romane und Essays, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis. Nora Bossong lebt in Berlin.

Pressestimmen

»Unbeschadet der beeindruckenden Sensibilität, mit der Bossong immer wieder die menschliche Fähigkeit zu verletzen und verletzt zu werden, literarisch herausgearbeitet hat: Ihr Werk ist eben auch von einer trotzigen Hoffnung durchzogen. « Karl Tetzlaff, Zeitzeichen

». . . schon deshalb lesenswert, weil er packende Einblicke in eine ebenso rätselhafte wie spannende Epoche zu geben weiß. « Philip Aubreville, Berliner Zeitung

»Wie Leuchtraketen platziert sie Sätze. « Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

»[Das] Porträt der deutschen Gesellschaft in prekärer Zeit, [die] Studie eines autonom scheinenden Charakters, der sich den Autoritäten beugt. Und der das weiß, weshalb der Zweifel auch ihm selbst gelten muss. « Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Nora Bossong traut sich was. « Tilman Krause, DIE WELT

»Nora Bossong hat mit Reichskanzlerplatz einen preiswürdigen Roman geschrieben . . . « Carsten Otte, taz. die tageszeitung

»Reichskanzlerplatz ist deshalb nicht nur eine literarische Aufarbeitung des Nationalsozialismus, sondern mehr noch ein bedeutsamer Beitrag zu aktuellen politischen Debatten in Deutschland und Europa. « Dr. Thorsten Stegemann, Kulturabdruck

»Was ich an diesem Buch so faszinierend finde [. . .]: Es ist ein Buch, das bleibt streng in der Zeit [. . .], und trotzdem musste ich bei jedem Kapitel, bei jeder Seite an heute denken. « Thea Dorn, ZDF - Das Literarische Quartett

». . . schon nach wenigen Seiten konnte ich kaum aufhören zu lesen. Ja, es braucht dringend dieses kluge, mitreißende Buch. « Katja Iken, DER SPIEGEL

»Ein Meisterwerk poetischer Schauerlichkeit. « Felix Heck, FOCUS

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Von Anonym am 08.12.2024

Magda und Hans

Das Buch wurde nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024 und beinhaltet 296 Seiten. Das Buch hat mit optisch wie auch inhaltlich angesprochen, somit ist die Wahl, es lesen zu wollen, gefallen. Es wird erbarmungslos erzählt, wie aus dem kleinen Bösen das grosse Böse wächst. Es ist ein Roman über die Schuld eines Mitläufer. Als Hans die junge schöne Stiefmutter seines Schulfreund Helmut Quant kennenlernt, ahnt er nichts schlimmes. Sie ist die Tochter eines wichtigen jüdischen Kaufmanns. Aber welche Rolle Magda mit der Zeit in seinem Leben spielt, für ihn persönlich als fanatische Nationalsozialistische und Vorzeigemutter des Dritten Reiches. Die Weimarer Republik ist noch im Aufbruch, Hans ist hoffnungslos in Helmut verliebt. Nach einem Unglücksfall beginnt Hans eine Affäre mit Magda, von der er sich Trost und Vorteile verspricht. Helmut stirbt an einer verschleppt Krankheit. Hans und Magda werden eins. Jeder möchte dadurch etwas für sich gewinnen. Magda möchte aus ihrer Ehe raus, Hans möchte seine Homosexualität verbergen. Magda macht einen grossen politischen Schritt. Sie tritt der NSDAP bei. Dort lernt sie Joseph Goebbels kennen. Seitdem läuft es mit Hans nicht mehr so gut und intensiv. Währendd sie mit ihren Kinder in Warschau auftritt, gerät Hans zunehmend in Gefahr. Ihre Wege trennen sich für immer. Magda wird Goebbels Frau, ihr Liebhaber gerät in Vergessenheit, Magda wird erste Frau im Dritten Reich. Der Leser erfährt, wie sie es wurde und, wer sie war. Eine Romanerzählung über Menschen und ihre Abgründe, es ist keine direkte Biographie. Man erlebt auch Magdas letzte Stunden, den Mord an 6 ihrer Kinder im Führer Bunker. Das Buch wird aus der Sicht von Hans erzählt. Der Schreibstil ist literarisch, trotzdem leicht, flüssig und verständlich. Es ist spannend und interessant erzählt. Man erfährt viele historische Aspekte und Begegnungen, die vorgefallen sind. Die wurden gut aufgegriffen und detalliert dargestellt. Habe es mit viel Interesse gelesen, deshalb vergebe ich 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.
Von Bellis-Perennis am 12.10.2024

Fakt und Fiktion sehr gut verquickt

Dieser historische Roman beschert uns Einblicke in eine Zeit des Umbruchs und gleichzeitig in das Leben der 1901, als Johanna Maria Magdalena Behrend (zunächst) unehelich geborenen Tochter eines Dienstmädchens. Als ihre Mutter in zweiter Ehe den jüdischen Kaufmann Richard Friedländer heiratet und der das Mädchen adoptiert, wächst sie in einem bürgerlichen Umfeld auf. 44 Jahre später wird sie im Führerbunker ihre sechs Kinder vergiften und anschließend Selbstmord verüben. Der geneigte Leser wird nun wissen, von wem die Rede ist, nämlich von Magda Goebbels, geschiedene Quandt. Wir lernen die junge Johanna Maria Magdalena Friedländer kennen, die mit knapp 19 Jahren den verwitweten Industriellen Günther Quandt (und seine Söhne) heiratet und den gemeinsamen Sohn Harald bekommt. Doch recht bald langweilt sie das komfortable Leben und Madame Quandt, wie man sie nennt, betrügt ihren Mann mit wechselnden Liebhabern. Wenig später, nach der, für sie lukrativen, Scheidung (1929) von Günther Quandt, zieht sie in eine Wohnung am Reichskanzlerplatz und schließt sie sich gänzlich der NSDAP an. Dort erregt sie die Aufmerksamkeit von Joseph Goebbels und Adolf Hitler. Als Ehefrau des Propagandaministers wird sie nun Magda genannt und, nachdem sie in schneller Abfolge, insgesamt sechs weitere Kinder zu Welt bringt, zur Vorzeigemutter des Reiches hochstilisiert. Als sich Goebbels 1938 in die tschechische Schauspielerin Lida Baarová (1914-2000) verliebt und eine Menage à trois von Magda verlangt, wendet sich Magda an Hitler, der Goebbels eine Scheidung verbietet. Meine Meinung: Die Erzählweise ist recht ungewöhnlich gewählt, denn es ist der fiktive, schwule Hans Kesselbach, der als Ich-Erzähler fungiert. Kesselbach ist mit Hellmuth Quandt in dieselbe Klasse gegangen, beide schwärmen für die schöne Madame Quandt, die nur wenige Jahre älter ist. Er beginnt eine Affäre mit ihr, um seine Homosexualität zu vertuschen, die in Deutschland verboten ist . Immer wieder kreuzen sich die Lebenswege von Hans Kesselbach und Magda Goebbels. Dass Magda Goebbels keinen Finger für vom Regime bedrohte Menschen rührt, ist an jener Stelle zu lesen, als sich völlig ungerührt, ganz nebenbei erzählt, dass ihr Stiefvater Richard Friedländer sei im KZ Buchenwald an einer Lungenentzündung verstorben. Ein jüdischer Stiefvater passt so gar nicht in das Leben der fanatischen Vorzeigemutter. Siehst du Hans, es wird niemand bevorzugt, auch wir nicht. Wir essen unseren Eintopf und zahlen unseren Teil. (S. 249) Dieser historische Roman lässt zahlreiche reale Prominente aufmarschieren. Von Auwi, dem Sohn des ehemaligen Kaisers über zahlreiche Größen des NS-Regimes bis hin zu zahlreichen Verfolgten. Der Roman kommt ohne direkte Rede aus, was mich diesmal eigenartigerweise nicht allzu sehr gestört hat. Geschickt sind die Lebensläufe der realen Personen mit jenen der fiktiven verquickt. Eine Biografie der Magda Goebbels ist dieser historische Roman nicht. Wer eine solche lesen möchte, muss zu anderen Büchern greifen. Interessant ist, wie sich der fiktive Hans Kesselbach durch die für Homosexuelle höchst bedrohliche Zeit laviert. Dabei kann er deutlich sehen, wie es den gleichgeschlechtlich Liebenden ergeht. Eine pro-Forma-Hochzeit, die für ihn nützlich sein könnte, lehnt er recht lange ab. Der Schreibstil ist eindringlich und zeichnet ein gelungenes Bild jener Zeit. Fazit: Gerne gebe ich diesem historischen Roman 5 Sterne.