Da ich bereits The Nothing Man von Catherine Ryan Howard gelesen habe und es sehr gut fand, war ich gespannt auf ihren neuen Thriller The Trap.
Das Cover hat mir auf Anhieb richtig gut gefallen. Es erinnert ein wenig an die 90er schlicht, dunkel, mit wenigen Farbakzenten. Ich finde, es passt perfekt zur Geschichte und allgemein zum Thriller-Genre.
Vor einem Jahr ist Nicki spurlos verschwunden. Ihre Schwester Lucy gibt nicht auf und setzt alles daran, sie wiederzufinden. Selbst wenn sie dabei ihr eigenes Leben riskiert..
Bereits die ersten Seiten erzeugen ein ungutes Gefühl. Man erlebt eine Szene, in der eine junge Frau in das Auto eines Fremden steigt. Ich konnte mich sofort in ihre Gedanken hineinversetzen ein Moment, der wohl vielen Frauen vertraut ist. Gerade deshalb fand ich es umso erschreckender, dass sie diese Entscheidung trifft.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was mir grundsätzlich gut gefallen hat. Es sorgt für Abwechslung und ermöglicht tiefere Einblicke in die Figuren.
Anfangs empfand ich den Schreibstil als etwas holprig, was möglicherweise an der Übersetzung lag. Nach etwa einem Drittel wurde er jedoch flüssiger, und ich konnte mich besser auf die Geschichte einlassen.
Leider ließ die anfängliche Spannung nach dem packenden ersten Kapitel allmählich nach. Während der Einstieg noch fesselnd war, fehlte mir im weiteren Verlauf die konstant hohe Spannung, die ich mir von einem Thriller erhoffe.
Ein weiteres Manko waren für mich die Charaktere. Ich konnte mit keiner der Figuren wirklich sympathisieren, was es mir erschwerte, emotional mitzufiebern. Zudem blieben am Ende viele Fragen offen, was mich etwas unzufrieden zurückgelassen hat.
The Trap hat definitiv spannende Momente und überzeugt durch eine interessante Erzählweise. Leider konnte es die anfängliche Spannung nicht durchgehend halten, und die Charaktere blieben für mich eher distanziert. Wer Psychothriller mit verschiedenen Perspektiven und einem düsteren Setting mag, könnte dennoch Gefallen an dem Buch finden.