Ilse von Karburg, vermögende Witwe, lebt in München und genießt ihr Leben. Dazu gehört auch der regelmäßige Besuch auf dem Tennisplatz. Sie ist zwar schon 78, fühlt sich aber wie 28 und ist voller Tatendrang. Als sie über die Leiche des Tennisclubbesitzers stolpert und die Polizei entgegen ihrer Meinung eine natürliche Todesursache annimmt, beschließt sie, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Als sich herausstellt, dass der Tote eine bewegte Vergangenheit hatte, wird zur Unterstützung Ilses Neffe Phillip angefordert. - sehr zu Ilses Freude. Trotzdem und gegen ausdrücklichen Wunsch ihres Neffen lässt es sich Ilse nicht nehmen, weitere Nachforschungen anzustellen. trotz der Bedenken ihrer Freundinnen und des freundlichen Kellners Kamon, den alle ins Herz geschlossen haben.
Mein Start ins Buch war etwas zäh. Lady Ilse bewegt sich in den besseren Kreisen und ich fand die Beschreibungen ihres Lebensstil etwas zu ausführlich. Richtig spannend wird es, als sich herausstellt, dass Ilse mit ihrer Vermutung, es war Mord, recht hat. Ist Ilse bei ihren Handlungen die impulsive, bringt ihr Neffe mehr Ruhe und Professionalität in die Ermittlungen. Ich mochte Phillip von Anfang an. Er ist fast schon der Gegenentwurf zu Ilse. Er liebt die Natur, legt keinen wert auf Äußerlichkeiten, handelt überlegt und ist ein brillanter Ermittler. Wenn er eine Schwachstelle hat, dann seine Tante.
Der Fall selbst war fesselnd , denn es gab viele Verdächtige sowohl aus der Vergangenheit als auch aus der Gegenwart. Den entscheidenden Hinweis kommt schließlich von Ilse, die sich bei ihrer Aktion in akute Lebensgefahr bringt. Mit der Person des Täters hatte ich überhaupt nicht gerechnet und so ganz konnte er mich nicht überzeugen. Der Krimi wird mit jeder Seite besser und ich konnte mich für Ilse erwärmen, denn im Grunde hat sie das Herz auf dem rechten Fleck. Er liest sich sich unterhaltsam, auch wenn noch etwas Luft nach oben ist.