Nele Eriksson und ihr Kollege Amar Ghosh von der Kripo in Flensburg werden nach List beordert. Dort wurde im Kofferraum eines Autos eine weibliche Leiche gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass die Tote Sandra Keller und die Besitzerin des Corsa ist. Die junge Frau arbeitete stundenweise in einer Bar, lieferte für ein Blumengeschäft Bestellungen aus und hatte die Betreuung und Reinigung von 5 Ferienwohnungen übernommen. Trotz aller Jobs gelang es ihr nicht nach der Trennung von ihrem Freund eine eigene kleine bezahlbare Wohnung zu finden. Ihre Kollegin und Freundin, Paula Kleinfels, berichtet der Polizei, dass Sandra darum illegal bei Abwesenheit der Besitzer in deren Ferienhäusern übernachtet hat. Liegt hierin ein Mordmotiv oder hat ihr Exfreund, der sie noch immer stalkt, noch eine Rechnung mit ihr offen?
Nele und Amar vernehmen die Besitzer der Ferienhäuser und treffen dabei auf recht unterschiedliche Charaktere und auf ein Meer voller Lügen. Reichtum ist kein Garant für ein glückliches Leben und ein herzliches Miteinander. Die Autorin hat die unterschiedlichen oftmals zwielichtigen Charaktere sehr lebendig beschrieben. Von Arroganz bis blanken Hass hat jeder auf seine Art versucht den äußeren Schein zu wahren. Doch mindestens einer lügt. Bis der enttarnt wird, waren es für mich spannende Lesestunden, bei denen die Seiten nur so dahinflogen.
Auch in diesem Teil hat mich die Herzlichkeit zwischen Nele und ihrer Großmutter berührt. Wie herzlos dagegen sind Neles Mutter und ihre Schwester. Durch die einfließenden persönlichen Erlebnisse und familiären Probleme finde ich Nele noch sympathischer. Sie ist nicht nur eine brillante Ermittlerin, sie hat auch das Herz am rechten Fleck. Von mir gibts 5 Lese-Sterne.