Rebel Witch Der rote Nachtfalter von Kristen Ciccarelli ist der zweite und finale Teil der Reihe und kann nicht einzeln gelesen werden, da er direkt an Band eins anschließt. Es vergeht zwar ein wenig Zeit zwischen den Bänden, aber nur wenige Monate und ich fand das sogar gut, da ich denke, dass dieser Abschnitt sonst recht langweilig gewesen wäre, da sich beide Protagonisten erstmal an ihr neues Leben gewöhnen müssen. Ich bin froh, dass es nicht lange gedauert hat, bis sich Rune und Gideon wieder getroffen haben, da ich schon Angst hatte, dass sich das etwas ziehen könnte. Aber ich muss gestehen, dass es zu wenig Szenen zwischen den beiden gab. Das war in Heartless Hunter deutlich mehr. Sicherlich musste sich da erstmal alles zwischen den beiden entwickeln, aber ich hatte gehofft, dass es hier ähnlich wird, weil sie das verlorene Vertrauen wieder aufbauen müssen. Stattdessen drehten beide sich immer irgendwie im Kreis, weil sie sich lieben, sich aber nicht vertrauen können und das war ein durchgehendes Problem. Zudem kam, dass die Story sich in der Mitte ziemlich gezogen hat. Am Anfang ging es noch, aber dann wurde es etwas langatmig, wohingegen das Ende etwas überhastet wirkte. Dabei habe ich die Gegnerin recht stark eingeschätzt, nach allem was in Band eins und auch hier im zweiten gesagt wurde, aber irgendwie wurde das auch so schnell abgehandelt, dass sie doch recht harmlos wirkte. Dafür war der Schreibstil sehr angenehm, wie auch beim Vorgänger.
Ich fand es toll, wie einige Charaktere wiedergekommen sind und was man über diese erfahren hat. Bei wenigen hat mich dies überrascht, aber es war schön, darüber zu lesen. Rune selbst fand ich dieses Mal leider etwas schwieriger. So mutig und aufopfernd ich sie im ersten Teil fand, desto naiver und teilweise auch egoistischer empfand ich sie dieses Mal. Sicherlich hat sie das meiste für andere auch gemacht, aber erst nachdem sie lange überlegt hat, wie die Situation sie beeinflusst, etc. Natürlich ist es nun gefährlicher für sie, wo jeder weiß, wer sie wirklich ist, aber es war manchmal so, als ob es zwei unterschiedliche Personen sind. Zum Glück hat sie sich gegen Ende wieder besonnen und wurde wieder zu dem Charakter, in den ich mich im ersten Teil verliebt hatte. Alles in allem konnte das Buch mit dem Vorgänger leider nicht mithalten, was schade war. Ich vergebe daher drei Sterne.