Als Liv auf den Hof ihrer Familie zurückkommt, hat sie den Plan dort klar Schiff zu machen um ihn zu verkaufen. Doch der Hof hat nicht nur jede Menge Erinnerungen versteckt, sondern ist auch Anlaufstelle für ihre Schwester Maike, mit der sich Liv nicht leicht tut.
Doch wie sagt man so schön, "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt".
Wie der Titel schon verrät, spielen Kräuter im Buch eine zentrale Rolle. Ich halte mich nicht für besonders firm auf diesem Gebiet, kenne aber auch einige Legenden. :)
In vielen Fällen sind solche Naturheilmittel nicht nur günstiger als die Alternative, sie sind auch bekömmlicher.
Allerdings hat das Buch noch sehr viel mehr Themen an Bord: ob nun die Walz, die einen Charakter auf den Hof führt, Familie, die sehr unterschiedlich geprägt sein kann, oder Wege im Leben, die man einschlagen möchte. Die Geschichte hat viele Facetten und lebt vom Miteinander der Charaktere.
Mir haben diese Verflechtungen gut gefallen und in vielen Situationen hat man sich sicher ähnlich selbst schon mal im Leben befunden.
An manchen Stellen konnte ich die Entscheidungsfindung (nicht die Entscheidung selbst) auf dem Weg, den die Beteiligten machen, nicht ganz nachvollziehen. Allerdings bin ich auch sehr kopflastig und habe, noch bevor der Satz endet, meist schon fünf Varianten durchgespielt.
Trotz dem, dass die Protagonisten jünger sind als ich, habe ich mir manchmal etwas mehr Umgänglichkeit gewünscht (was man vermehrt in NA findet). Das ist aber subjektives Empfinden und individuelles Bedürfnis, daher nicht einem Autor anzulasten.
Ein paar Rezepte am Schluss hätten auch noch gut gepasst, nun aber genug der Kritik.
In Summe ist es ein gehobener Roman, der sich mit dem Suchen und Finden befasst, mal geplant, mal unerwartet. Ein Appell, Pläne auch mal Pläne sein zu lassen und auf sein Gefühl zu hören und vor allem, sich nicht von etwas Gegenwind untergekommen zu lassen.
Leseempfehlung für die, die auch leise Töne mögen und nicht die Welt in den Zeilen sehen müssen.