Verdeckte Spuren ist ein kriminalistischer Roman von Jochen Brunow.
Der Journalist David Richter möchte über den pensionierten Ex-Polizisten Gerhard Beckmann genaueres über seine Vergangenheit erfahren und ihn als mögliche Informationsquelle nutzen, um Informationen über die Korruptionen über den Bau von Flughafen BER zu erhalten. Doch jemand scheint ihm auf der Spur zu sein und möchte nicht, dass irgendjemand in diesem Fall ermittelt.
Zunächst fällt der sehr ausschweifende, beschreibende Schreibstil des Autors auf. Immer wieder gibt es lange Passagen, die die Umgebung und Gegebenheiten beschreiben. Es vermittelt eine Art Ruhe vor dem Sturm und eine erzählerische Atmosphäre, die man eher von Roman kennt, als von typischen Kriminalromanen. Auch gibt es keine typische Ermittlungsarbeit, sondern ist ein zusammentragen von Informationen, da sich ja vieles in der Vergangenheit abgespielt hat. Zudem gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die ein sehr rundes Bild vom Polizisten Beckmann zeichnen und vieles erklären. Trotz kleinerer Höhepunkte bleibt die Spannung zunächst sehr niedrig, wobei die neuen Erkenntnisse spannend sind aber nicht viel Aktion in die Handlung bringen. Die kommt dann explosionsartig im letzten Drittel im Buch und sorgt für sehr viel Wirbel in Berlin.
Insgesamt ist die Handlung gut konstruiert und die Charaktere wirklich gut durchdacht. Das Ende ist interessant und lässt Spielraum für die eigene Vorstellungskraft. Auch wenn der Fall abgeschlossen wurde, kann die Vergangenheit nicht rückgängig gemacht werden und die Wunden und Probleme bleiben erhalten, die Charaktere bleiben auch hier authentisch.
Auch wenn ich etwas anders erwartet und mich auf einen klassischen Krimi eingestellt hatte, hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es konnte mich überzeugen und punktet mit seinen außergewöhnlichen Schreibstil und toller ruhiger, aber düsterer Atmosphäre.