Kate "flüchtet" nach einem Streit mit ihrer Schwester zu ihrer Tante, wo sie recht schnell viele Bekanntschaften mit den Ortsleuten macht und schon bald auch in Geheimnisse verwickelt wird. Das größte jedoch scheint sie selbst zu betreffen und bald schon findet sie sich in einem kleinen Chaos wieder.
So spannend wie ich das Buch noch im ersten Abschnitt fand, so sehr ist die Neugierde später leider zurückgegangen. Ich liebe Geschichten mit Werwölfen, Vampiren und Co, aber leider kommt der Fantasy-Aspekt hier kaum bis gar nicht richtig durch. Es wurde eher um die Thematik herumgeschlichen und für bis zum Ende aufbewahrt, wo es wiederum viel zu schnell mit allem ging. Wobei hierbei auch nur an der Oberfläche gekratzt wurde. Die Enthüllung kam fast schon plötzlich - und dann auch wieder nicht, weil vieles sehr vorhersehbar war. Die Spannung blieb dadurch ein wenig auf der Strecke und ich hätte mir gerne mehr Details und Entwicklungen gewünscht.
Insgesamt hätte ich auch gerne mehr Emotionen und Gedanken gehabt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, jedoch gibt es einige Wiederholungen, während tiefe Gefühle außen vor gelassen werden. Man kann sich dadurch leider nicht so gut in Kate hineinversetzen und kaum eine Bindung zu ihr aufbauen.
Ein weiterer Punkt ist für mich die Romanze - oder auch nicht Romanze. Asher scheint von Anfang an großes Gefallen an Kate gefunden zu haben, jedoch hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen wieso. Die "Beziehung" zwischen den beiden ist sehr einseitig seinerseits und die Tension hat mir leider komplett gefehlt. Denn trotz seiner aufgeschlossenen und hilfsbereiten Art, hat sich Kate eher trotzig und beinahe schon undankbar ihm gegenüber verhalten.
Für sie hätte ich mir zudem eine kleine Charakterentwicklung gewünscht und dass sie auch die Menschen mit ins Boot holt, die ihr nahe stehen. Das hätte viele Fragen geklärt und Aufschluss gegeben - vor allem ihr selbst.
Asher mochte ich wirklich sehr gern, er war ein wenig grumpy, aber man hat rausgelesen was für ein großes Herz er hat. Eventuell klärt sich in Band 2 auch auf, wieso er so sehr in Kate vernarrt ist.
Die Neuinterpretation des Konflikts zwischen Jäger und Werwölfen etc. kam leider nicht ganz durch und wurde nur kurz aufgegriffen. Dementsprechend ist der Fantasy Part generell eher liegen geblieben. Generell ist die Idee gut, aber es ist bisher kaum etwas passiert und dadurch wirkte der Plot recht langatmig. Hier hätte ich gerne mehr Einblicke haben wollen.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich die Grundidee an sich gut finde und auch das Potential sehe. Vor allem in Bezug auf die Jäger und dem Konflikt der Gruppen generell. Es besteht jedoch noch viel Luft nach oben und ich hoffe, dass vor allem die Gefühlsebene weiter aufgegriffen wird und sich auch mehr Fragen und Themen klären.