Der Beginn des Romans könnte kaum dramatischer sein. Statt einer Mittelohrentzündung hat die Tochter der Protagonistin eine Hirnhautentzündung, die erst nicht erkannt wurde und dann einen längeren Krankenhausaufenthalt mit sich bringt. Spätfolgen bleiben nicht aus.
Die Mutter der Kleinen ist Wanda, sie wollte Schauspielerin werden, doch es kam eine ungeplante Schwangerschaft dazwischen. Gerne möchte sie wieder dort anknüpfen und für eine Rolle besetzt werden. Dazu sucht sie Anschluss in der entsprechenden Berliner Szene und kommt ihrem Schauspielkollegen Adam näher.
Der Plot des Buchs klingt überschaubar, aber doch ist dieses Debüt anders als andere Bücher. Wanda hadert mit dem Alltag im Hochhaus während der Corona-Pandemie und hat dort in ihren NachbarInnen ihre Familie.
Sara Gmuer hat in gerade mal 200 Seiten eine Vielzahl an Themen gebündelt, manchmal fehlte mir aber die Logik, hier ein Beispiel: "Es sah an ihr nie wirklich wie ein Hochzeitskleid aus. Dafür rauchte sie zu viel." (Seite 90)