Mir gefällt die Einbandgestaltung von 750 Meter Glück sehr, denn sie wirkt mit dem leinenartigen Einband sehr hochwertig und bietet ein sehr angenehmes haptisches Erlebnis. Auch das natürliche Bild in künstlerischer Darstellung des Covers mag ich sehr und es macht Lust auf frische Luft, viel Grün und Weite.
Sarah Tischer erzählt in diesem Buch ihre eigene Geschichte, die sie aus der Finanzwelt und einer städtischen Umgebung hinaus und hinein in ein naturnaheres und ländliches Leben mit ihrer eigenen Gästepension geführt hat. Dabei beschreibt sie auch die Zeit der Orientierungssuche, lässt uns LeserInnen an einer Auszeit auf dem Jakobsweg teilhaben und bindet uns in die Renovierung des alten Hauses im Schwarzwald ein, das sie als Black Forest Lodge ausbaut.
Die Autorin nutzt bei all dem eine sehr individuelle Ausdrucks- und Erzählweise, die mir sehr gefallen hat. Der Text lässt sich leicht und flüssig lesen, hat durch meist kurze Sätze einen ganz eigenen Rhythmus und hebt verschiedene Inhalte auch nochmals durch besondere Akzentuierung hervor. Die rund 300 Seiten führten mich durch einen sehr prägenden und entscheidenden Lebensabschnitt von Sarah Tischer und es machte mir Freude, sie bei der Neugestaltung und Umorientierung zu begleiten. Teilweise habe ich mitgefiebert, mich über Unterstützung und glückliche Fügungen gefreut oder Zweifel wahrgenommen die ganze emotionale Neuorientierung zwischen zwei Buchdeckeln!
Näheren Informationen zum Finanz- und Wirtschaftssektor zu Beginn der Erzählung konnte ich nicht immer folgen, da ich mich in diesem Bereich überhaupt nicht auskenne, ich fand die Überlegungen der Autorin jedoch nicht uninteressant und sie verdeutlichten für mich auch ihre Motivation, um aus diesem Leben auszusteigen. Für all jene Lesenden, die gerne in ein Leben voller neuer Möglichkeiten hineinschauen und einen Neuanfang erleben wollen, sei dieses Buch herzlich empfohlen und ich würde mich sehr freuen, wenn es eine Fortsetzung geben würde!