Ich verfolge die Pirlo-Reihe von Ingo Bott seit dem ersten Buch und mag diese Justizkrimis immer sehr gerne, vor allem auch weil Protagonist Pirlo selbst gerne mal auf der Schattenseite des Gesetzes unterwegs ist und somit immer für eine Überraschung gut ist. Hier hat er für meinen Geschmack aber diesmal nicht geglänzt, da geht auf jeden Fall mehr.
Thematisch hat mich dieser neue Pirlo-Band nicht so ganz abgeholt, vor allem weil er auch einfach wahnsinnig viele Fußballklischees bedient. Dieses den Spielern alles durchgehen lassen weil Fußball auch mal rauer ist" und Jungs eben Jungs sind- ja ne ist klar. Fand ich insgesamt alles eher etwas stumpfsinnig und flach. Mag das Fußballmilieu halbwegs authentisch abbilden, ist aber überhaupt nicht meins.
Es gibt zwar zwei Mordfälle, aber irgendwie befasst sich niemand so richtig damit, weil es Pirlo viel zu wichtig ist einerseits selbst Imageschaden an seinem Mandanten zu verursachen und ihn gleichzeitig aus möglichen jugendlichen Dummheiten rauszuhalten. Und Sophie ist mal wieder auf Männerjagd und hat verschiedene Dates. Ich weiß nicht wieso, aber langsam müsste dieses Thema doch auch mal ausgedient haben, vor allem da sie letztendlich doch eh immer bei Pirlo landet. So richtig rund wurde die Story für mich dieses Mal nicht.
Ich bin mit der Story einfach nicht warm geworden und teilweise fand ich sie auch einfach unglaubwürdig, zum Beispiel die Verstrickung von Grobulla, den ich bisher immer als charmanten, stringenten Gegenpart zu Pirlo empfunden habe. Dass bei und um Pirlo nicht immer alles ganz koscher läuft- geschenkt. Aber inzwischen zieht das Kreise und nimmt Ausmaße an, die ich dann doch unglaubwürdig finde.
Das Buch an an sich wieder gut geschrieben und liest sich fantastisch- keine Frage. Und wenn Sophie mal arbeiten darf, ist ihre Fachkenntnis auch einfach absolut beeindruckend und super cool. Aber der Plot war für mich diesmal zu dünn und das Ende hat mich dann leider auch absolut nicht überzeugt. Für mich bisher das schwächste Buch der Reihe.