Ich verstehe dieses Sachbuch als eine Art Hommage an das schöne Leben und den Weg dahin. Es ist eine Sammlung mit Ratschlägen zur Achtsamkeit, Ernährung mit ein paar mediterraner Rezepten, Bewegung, Selbstverwirklichung und sozialen Beziehung, die an die mediterrane Lebensweise angepasst sind. Einiges lässt sich leicht in den Alltag integrieren, bei einigen "Geheimnissen" der südlichen Länder fehlte mir die Lebensrealität, mit der ich mich hätte identifizieren können.
Dabei fand ich es grundsätzlich gut, dass Alexander Oetker nicht nur seine Sichtweise zeigt, die er durch seine Reisen gewonnen hat, sondern auch andere Menschen interviewt. Die Philosophie ist in der Tat eine andere und manches halte ich für gute Empfehlungen, die jeden bereichern und nicht zwingend mit der Mittelmeerregion in Verbindung zu bringen sind, aber manches sehe ich auch kritisch. Über das Glas Wein am Abend gibt es mittlerweile aussagekräftige Studien und neue Empfehlungen, von denen ich mir gewünscht hätte, dass man sie einbezieht, statt die alten Wahrheiten zu verbreiten, die längst widerlegt sind.
Es ist Alexander Oetker aber doch gelungen, die Dolce-Vita-Art zu zeigen, Unterschiede aufzuzeigen und Möglichkeiten, dieses Lebensgefühl zu leben. Dafür finde ich auch das Glossar praktisch. Seine Anekdoten sind unterhaltsam, warmherzig und es ist gut die Klischees zu hinterfragen und dem Sehnsuchts-Süden auf die Spur zu kommen. Es war für mich aber nicht viel Neues dabei.
Ich mochte den authentischen Schreibstil und die positive Einstellung, die wir alle gut gebrauchen können. Letztlich ist es aber kein Sachbuch, das man gelesen haben sollte. Deshalb würde ich es nur bedingt empfehlen.