Das Cover dieses Buches finde ich super schön und es passt perfekt zu dieser Geschichte.
Sutton kommt für ihren dritten Sommer zurück nach Malibu, doch nichts ist mehr, wie es mal war. Ihre beste Freundin ist in diesem Jahr dabei und obwohl Sutton sich freuen sollte, stimmt die Chemie zwischen den beiden aktuell nicht, vor allem weil Layla merkt, dass Sutton etwas vor ihr verheimlicht. Ein Wasserrohrbruch sorgt dann dafür, dass sie ihre vorübergehende WG aufgeben müssen und so landet Sutton bei Ben, dem Ex von Layla, den Sutton verabscheut, weil er ihre beste Freundin geghostet hat. Trotzdem ist da eine besondere Anziehung zwischen den beiden, doch das darf nicht sein, denn dann könnte Ben ihr Geheimnis lüften.
Sutton ist eine besondere junge Frau. Seit dem letzten Jahr trägt sie ein Geheimnis mit sich herum, das sie schwer belastet. War sie vorher ein Partytier, so ist sie jetzt eher die Zurückgezogene und natürlich möchte man in Erfahrung bringen, was da genau passiert ist. Sutton ist aber recht distanziert und hat mich gerade am Anfang nicht an sich herangelassen und kam für mich auch nicht sehr sympathisch rüber. Dadurch ist mir der Einstieg in die Geschichte auch etwas schwerer gefallen. Im Umgang mit Layla fand ich sie dann auch schwierig, doch konnte ich Sutton dann im Laufe der Geschichte besser verstehen und nachvollziehen. ALs sie dann zu Ben gezogen ist, hat sie sich etwas seltsam benommen, aber das hat mich sehr neugierig gemacht. Und auch wenn sie sich ihm gegenüber anfänglich sehr abweisend verhalten hat, öffnet sie sich irgendwie und wird greifbarer. Mir ist es ab diesem Zeitpunkt besser gelungen, sie zu fassen. Ihr Geheimnis ist schon krass, vor allem weil es mit Ben zu tun hat, der aber nicht weiß, inwiefern Sutton in ein bestimmtes Ereignis involviert war. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass ich Sutton gut durchdacht fand und sie mir zum Ende hin immer sympathischer geworden ist, insbesondere weil sie auch in der Lage ist, sich zu reflektieren, offen und ehrlich zu sein und sich Fehler einzugestehen.
Ben mochte ich dafür von Anfang an. Er ist ein sympathischer junger Mann, kämpft aber auch mit seinen Dämonen. Damit hat er schon auch sehr zu tun. Für ihn heißt das Thema, Abgrenzung lernen und zu sich selbst finden. Das fand ich super toll dargestellt, mit jedem kleinen Schritt, den er gegangen ist. Wie sein Vater sich ihm gegenüber benimmt, war für mich sehr befremdlich, doch stellt es Ben auch vor neue Herausforderungen, an denen er jedoch wächst. Er erkennt immer deutlicher, was er will. Auch er überdenkt seine Reaktionen und kann Schlüsse daraus ziehen.
Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen, obwohl ich auch mit Layla so meine Problemchen hatte. Zwar ist sie die beste Freundin von Sutton, doch kam es mir anfänglich ein wenig so vor, als würde sie diese etwas schlecht machen wollen. Das hatte sowas vom hinterm Rücken reden. Clarissa fand ich auch interessant und die lässt uns ja auch mit einem großen Geheimnis zurück.
Die Handlung hat mir gut gefallen. Wie schon angemerkt, ist es mir etwas schwer gefallen, in die Geschichte reinzukommen, aber nur durch Suttons besonderen Charakter. Die Handlung an sich hat mich schon gleich gefesselt. Es war insgesamt auch spannend, jedoch hätte ich mir ein paar mehr Suspense-Anteile gewünscht. Die kommen eher zum Schluss und leider auch etwas zu kurz. Nichtsdestotrotz ist es dadurch spannend geworden, Die Liebesgeschichte überwiegt deutlich, aber die ist für meinen Geschmack sehr gelungen. Es ist eher Slow Burn, aber hat sich sehr echt und pur angefühlt. Die gewählten Themen fand ich sehr interessant und gut bearbeitet, insbesondere der Umgang mit dem Thema Ehrlich und Umgang mit Schuld. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es ein gemeiner Cliffhanger war.
Der Schreibstil ist richtig toll. Alles liest sich sehr angenehm und flüssig. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch und lässt die Figuren noch lebendiger wirken. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich äußerst gelungen. Sie haben mich in die Geschichte gezaubert und es hat sich alles sehr sommerlich angefühlt. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich insgesamt abgeholt, nur hätte ich mir einen schnelleren Zugang zu Sutton gewünscht.
Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Sutton und Ben authentische Hauptfiguren sind, weil die Liebesgeschichte sehr schön und die Geschichte insgesamt schon spannend war und weil die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen mich nach Malibu gezaubert haben. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab, weil Sutton es mir am Anfang echt schwer gemacht hat, einen Zugang zu ihr zu finden und ich dadurch Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte reinzukommen. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil ich mir mehr Suspense-Anteile gewünscht hätte. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack und es lohnt sich trotzdem auf jeden Fall dieses Buch zu lesen.
Vielen Dank an Lucia Sterling und den Forever-Verlag für diese Geschichte.