Good Energy

Ein helles und freundliches Cover zeigt hier unterschiedliche Farben des menschlichen Körpers dar. Als Betrachter und Leser wird die Neugierde sofort angefeuert. Grundsätzlich ist dieses Buch sehr komplex und schwierig zu lesen und zu verstehen. Aufgrund der flüssigen Schreibweise der Autorin und Expertin, lässt man sich als Leser doch auf das wissenschaftliche Buch ein. Und das ist ein Glücksfall. Viele gesundheitliche Aspekte bei Menschen werden hier deutlich dargestellt. Falsche und gute Möglichkeiten stehen hier gegeneinander. Man sieht seine eigenen Krankheiten hier deutlich angesprochen und was man dagegen soll. Good Energy ist das Ziel des Aktionsplanes der Ärztin und Wissenschaftlerin. Spannend ist unser körperlicher - und gesundheitlicher Gegenstand im Leben allemal. Mit diesen vielen Anschauungen und Ergebnissen aus der Medizin wird dieses Buch deutlich und realistisch fundiert. So kann man dieses Fachwerk nicht aus der Hand legen. Immer neue Punkte flammen aus und man möchte den Good Energy auf jeden Fall als Lebensweg begehen. Ein gewaltiges Buch für viele Mediziner und Wissenschaftler , die sich selbst der Materie annehmen. Für alle Menschen und Laien dient dieses Fachwerk sehr wichtig: "Unsere Gesundheit!"

Was mich an dem Buch gereizt hat, ist der klare Fokus auf Zellbiologie und Stoffwechsel. Ich lese üblicherweise keine Ratgeber zur Ernährung, eine gesunde Lebensweise ist mir aber wichtig und natürlich waren mir viele Grundsätze für eine gesunde Ernährung und weitere Faktoren eines gesundheitsförderlichen Lebenswandels (Schlaf, Stressvermeidung, Bewegung,...) bekannt. Wovon ich vor diesem Buch aber kaum eine Ahnung hatte, ist wie all diese Faktoren mit unseren Mitochondrien und der Herstellung von ATP zusammenhängen - Zellbiologie, was haben wir doch für einen faszinierenden Körper! Den Einblick in das, was da im Körper passiert fand ich super spannend und auch hilfreich, um eigene Vorsätze zu untermauern. Bewegung fühlt sich direkt besser an, wenn man sich genau vorstellen kann, was das mit unseren kleinen Zellen macht. Tipps zur Umsetzung gibt Means auch reichlich, beispielsweise welche Lebensmittel entsprechend ihrer Grundsätze empfehlenswert sind, um "Good Energy" herzustellen und welche lieber vermieden werden sollten. Manche ihrer Ratschläge erscheinen dabei jedoch (zumindest mir) etwas weltfremd, denn einfach einmal 100g Sauerkraut zu jeder Mahlzeit hinzufügen für ausreichend fermentierte Lebensmittel? Danke, nein. Grundsätzlich sollte man sich auch darauf einstellen, dass Means ein ziemlich kritisches Bild von Gesundheitssystem und Schulmedizin vertritt, zumindest was die Behandlung chronischer Erkrankung angeht. Auch ist das Buch sehr eindeutig aus einer amerikanischen Perspektive geschrieben. Wie bei jedem Sachbuch ist man dazu aufgefordert, die Argumente abzuwägen und sich selbst eine Meinung zu bilden. Was mich allerdings tatsächlich gestört hat, ist ihr neoliberaler Blick auf chronische Erkrankungen nach dem Motto "jeder ist seines Glückes Schmied". Selbstverständlich trägt eine gesunde Lebensweise zur Prävention von Erkrankungen bei, da die Entstehung dieser jedoch, wie sie selbst sagt, so viele Faktoren hat, empfinde ich es als wirklich unangebracht, ihre persönlichen Grundsätze als den Schlüssel zur Gesundheit darzustellen - und damit chronisch Kranke selbst für ihre Krankheit verantwortlich zu machen. Das wird an keiner Stelle im Buch reflektiert und ich hoffe daher, dass Lesende das für sich selbst kritisch einordnen. Dann lassen sich aus diesem Buch durchaus viele Anregungen für einen gesunden Alltag mitnehmen!