Penny fühlt sich wie die ewige Verliererin. Während Annie Partnerin in einer Kanzlei wird, Bec sich verlobt und Leo sorglos Party macht, wartet Penny auf Max, ihren On-Off-Freund, der nie zurückruft, auf die Beförderung, auf den Moment, in dem ihr richtiges Leben beginnt. Doch irgendwann reicht es ihr. Sie will es diesmal wirklich schaffen mit Max, im Job und vor allem sich selbst gegenüber.
No Hard Feelings von Genevieve Novak (Ü: Babette Schröder) behandelt wichtige Themen wie Selbstzweifel, den ständigen Vergleich mit anderen, Panikattacken und den Wert von Therapie. Besonders gut gefallen hat mir der Fokus auf Selbstliebe und Self-Care. Penny wird zunehmend selbstbewusster und lernt, ihren eigenen Wert zu erkennen. Ihre Entwicklung war für mich gut nachvollziehbar.
Trotz dieser positiven Aspekte hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem Roman. Zunächst einmal wird No Hard Feelings mit Fleabag trifft Dolly Alderton beworben, was hohe Erwartungen bei mir geweckt hat die leider nicht erfüllt wurden. Als großer Fleabag-Fan konnte ich kaum Parallelen zur Serie finden (Serientipp an dieser Stelle). Das ist natürlich eher ein Problem des Marketings, nicht der Handlung. Noch mehr gestört hat mich allerdings der unreflektierte Umgang mit Alkohol im Buch. Penny trinkt ständig, ob in Gesellschaft oder auch allein. Es wird deutlich, dass sie ein ungesundes Trinkverhalten hat, doch der Roman hinterfragt das nie. Hier hätte ich mir eine deutlich kritischere Einordnung gewünscht.
Die Handlung war zudem oft vorhersehbar, und ich hatte das Gefühl, ähnliche Geschichten schon mal gelesen zu haben. Einige Streitsituationen zwischen Penny und ihren Freund*innen kamen mir zu überzogen vor. Besonders enttäuschend war für mich das Ende, das meiner Meinung nicht ganz mit der Botschaft der Selbstliebe im Buch übereinstimmt. Es wäre für mich stimmiger gewesen, wenn Penny auch ohne Partner ihr Glück gefunden hätte.
Trotz allem ist No Hard Feelings ein unterhaltsamer Snackroman, der wichtige Themen anspricht und sich durch seinen leichten Schreibstil gut lesen lässt.