Während der Weinlese wird im Weinberg unterhalb der Kirche SantAbbondio ein menschlicher Schädel gefunden. Bei der Identifizierung stellt sich heraus, dass der Tote ein Jugendfreund Ambrogios ist, welcher vor Jahrzehnten verschwunden ist. Als es Hinweise gibt, dass Ambrogio der Täter sein könnte, beginnt Moira mit Ermittlungen um ihren Vater zu entlasten.
Die Protagonisten werden lebendig, abwechslungsreich, authentisch und überwiegend sympathisch, mit ihren Ecken und Kanten, skizziert. Der Krimi beinhaltet nicht nur die Ermittlungen Moiras, sondern spielt sich zu einem großen Teil rund um das Privatleben von Moira ab. Die Handlung wird schlüssig erzählt. Auch wenn es für mich im Mittelteil einige Langatmigkeiten gab, bleibt ein Spannungsbogen aufgrund immer neuer Ansätze und Wendungen bis zum Ende erhalten und lädt zum miträtseln ein. Das Dorfleben wird schlüssig, mit seinen positiven als auch negativen Seiten dargestellt und die Mentalität und das Lebensgefühl der Tessiner werden gut eingefangen. Die Landschafts- und Ortsbeschreibungen, sowie Szenen werden lebendig und atmosphärisch beschrieben. Allerdings sind mir die tierischen Auftritte etwas zu viel. Der flüssige und facettenreiche Schreibstil liest sich spannend und angenehm.
Das Buch ist zwar ohne Vorkenntnisse lesbar, allerdings bin ich der Meinung, dass es sinnvoller, vor allem in Bezug auf die Geschichte rund um Moira und Luca, ist mit dem ersten Band zu starten.
Ich verbrachte mit dem Krimi kurzweilige Stunden im wunderschönen Tessin.