What the River Knows klang für mich nach genau der richtigen Mischung aus historischem Abenteuer, Magie und einer starken Heldin und auch wenn einiges davon erfüllt wurde, konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen.
Inez ist eine mutige, junge Protagonistin, die ich grundsätzlich mochte. Sie ist willensstark, neugierig und bringt frischen Wind in die Handlung. Allerdings war mir ihr Verhalten an vielen Stellen etwas zu impulsiv oder naiv besonders angesichts der Gefahren, in die sie sich begibt. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches war glaubwürdig, aber gerade zu Beginn hätte ich mir mehr Tiefe und weniger Trotz gewünscht.
Sehr gelungen fand ich dagegen die Darstellung des Settings: Kairo, das Tal der Könige, der Nil die Autorin hat mit vielen Details und lebendiger Sprache eine wirklich eindrucksvolle Kulisse geschaffen. Auch die kritischen Töne zum Thema Kolonialismus und Ausgrabungen fand ich wichtig und gut eingebaut.
Die Handlung selbst war stellenweise spannend, aber nicht durchgehend packend. Vieles wirkte etwas vorhersehbar, und die magischen Elemente kamen für meinen Geschmack zu kurz da wurde einiges angedeutet, aber nicht konsequent verfolgt. Auch der Ring, der eine zentrale Rolle spielen sollte, geriet oft in den Hintergrund.
Die Chemie zwischen Inez und Whit war unterhaltsam, besonders ihre Dialoge allerdings blieb auch diese Beziehung relativ oberflächlich und hätte mehr emotionale Tiefe vertragen.
Fazit: Eine schöne Idee mit starker Atmosphäre und guten Ansätzen, aber mit Luft nach oben bei der Umsetzung. Ein solider Reihenauftakt ich bin neugierig, ob Band 2 mehr aus dem Potenzial herausholt.