Ich beschäftige mich schon länger mit den gesellschaftlichen Entwicklungen im Umgang mit psychischen Krisen/Abweichungen/Gesundheitsproblemen. Demnach habe ich auch mit Interesse die zunehmende Thematisierung von psychiatrischen Diagnosen und Behandlungen auf Social Media verfolgt.
Mit dem Interesse im Hintergrund habe ich mich sehr auf das Buch gefreut und wurde auch nicht enttäuscht: Die Ambivalenzen wurden gut und differenziert herausgearbeitet, pathologische Deutungsmuster analysiert und auch Themen wie die ästhetische Romantisierung sowie Inszenierung von z.B. Weinen und Krisensituation, in den Blick genommen.
Alles in allem fand ich das Buch gut verständlich und klar und als Einführung in die Thematik sehr empfehlenswert. Für mich war leider nicht viel Neues dabei, d.h. für Menschen, die schon etwas in die Thematik eingestiegen sind, ist es vielleicht weniger geeignet oder dann unter Umständen etwas enttäuschend, da es an einigen Stellen nicht weiter in die Tiefe geht. Aber auch das würde ich nicht wirklich als Kritik sehen, sondern einfach nur eine Abweichung von meinen Hoffnungen und Erwartungen in das Buch.
Ein wichtiges und hochaktuelles Buch und eine Leseempfehlung von mir.