Die Spiele der Unsterblichen klang nach genau dem, was ich gerne lese: eine rachsüchtige Heldin, ein göttlicher Wettkampf mit tödlichen Prüfungen und ein Hauch griechischer Mythologie. Ara als Protagonistin bringt auf jeden Fall das nötige Feuer mit, und auch Hades wurde interessant und überraschend positiv dargestellt ganz anders als in vielen anderen Darstellungen.
Was mir gut gefallen hat, war die Grundidee des Spiels, der Wettstreit der Götter und die langsam wachsende Gemeinschaft unter den menschlichen Teilnehmern. Auch die sich entwickelnde Beziehung zwischen Ara und Hades war nachvollziehbar und angenehm unaufgeregt geschrieben ohne unnötiges Drama oder übertriebenen Kitsch.
Leider blieb die Umsetzung für meinen Geschmack stellenweise zu oberflächlich. Die Prüfungen, die eigentlich Spannung und Bedrohung vermitteln sollten, fühlten sich oft zu zahm an. Zudem blieben viele Nebenfiguren recht blass, was es schwer machte, mit ihnen mitzufühlen oder ihre Verluste ernsthaft zu spüren. Auch sprachlich war der Stil sehr einfach gehalten verständlich für ein Jugendbuch, aber mir fehlte es an Ausdrucksstärke und atmosphärischer Dichte.
Die Liebesgeschichte nahm relativ viel Raum ein, was die Bedrohung und Ernsthaftigkeit der Spiele manchmal in den Hintergrund rückte. An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass die grausame, manipulative Seite der Götter noch stärker zur Geltung kommt.
Fazit: Die Spiele der Unsterblichen bietet gute Ansätze, eine interessante Heldin und schöne mythologische Ideen. Doch trotz spannender Ansätze und sympathischer Hauptfiguren konnte mich das Buch insgesamt nicht völlig überzeugen dafür fehlte es an Tiefe, Schärfe und erzählerischer Raffinesse.