1956 Der 2. Weltkrieg ist seit ein paar Jahren zu Ende und alle wollen die Vergangenheit vergessen und ein normales Leben führen. Aber manchmal steigen unverhofft die alten Seilschaften aus dem braunem Sumpf und verbreiten Angst und Schrecken.
Mehringer ist Kommissar bei der Polizei in Traunstein. Als auf einem armseligen Bauernhof die Bauersleute auf brutale Weise umgebracht werden, lernt auch er die Macht der Vergangenheit kennen. Für den Mord sind sofort die Schuldigen gefunden. Die Zigeuner waren es, was Mehringer bezweifelt. Da rückt ein Holzfäller durch einen anonymen Hinweis in den Fokus und eine regelrechte Hetzjagd beginnt.
In Frankfurt bittet ein Rechtsanwalt den Journalisten Seiffert um Hilfe bei der Suche nach einem ehemaligen SS-Schergen, der im Raum Traunstein untergetaucht sein soll. Seiffert wittert eine interessante Story und reist in das Nest Beching, wo der Verdächtige leben soll. Obwohl Mehring ihn nach einem informativen Gespräch dringend zur Abreise rät, bleibt er, wohl der Liebe wegen. Auch Mehringer ist überzeugt, dass sein Mordfall mit dem ehemaligen SS-Mann zusammenhängt. Der lebt auf großem Fuß und genießt großes Ansehen in der Dorfgemeinschaft. Doch es gibt keine Beweise und keine Zeugen und somit auch kein Verfahren. Mehringer kann sich nur schwer damit abfinden, dass das für ihn personifizierte Böse ohne Strafe bleibt und der zudem die Gerechtigkeit verhöhnt. Was kann man tun, wenn einem diese Ungerechtigkeit nachts nicht schlafen lässt ? Pläne werden gemacht und alle Beteiligten zahlen einen hohen Preis, damit die Gerechtigkeit triumphieren kann.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. In meinen Augen zeichnet der Autor ein realistisches Bild der damaligen Verhältnisse. Nur nicht an der Vergangenheit rühren, das Leben geht schließlich weiter. Und die, die früher das Sagen hatten, sind erneut oben auf. Ich konnte mich gut in Mehringer hinein versetzen, seine zunehmende Wut, Verzweiflung verstehen angesichts eines brutalen Mörders, der mit seinen Taten davon kommt, weil es niemand wissen will. Mir hat das Ende sehr gut gefallen, auch wenn es kein Happyend ist. Was für mich ein weiterer Pluspunkt war, Autor schildert die Geschehnisse und überlässt das Urteil dem Leser.