Nach vier Suiziden innerhalb von drei Tagen in der gleichen Gegend ist Cara Elliott, Leiterin der Einheit für Schwerverbrechen, sicher, dass nicht mehr von Zufall auszugehen ist. Jemand manipuliert die Opfer und treibt sie zum Selbstmord.
Caras kleines Ermittlerteam steht mit der steigenden Zahl von Suiziden zunehmend unter Zeitdruck. Die Abteilung tut sich sehr schwer, Anhaltspunkte zum Wie und Warum und überhaupt eine Verbindung zwischen den Toten zu finden und es gibt zu wenig Kollegen, die in dieser gefährlichen Einheit arbeiten wollen. Immer wieder werden die verlustreichen Ereignisse der Vergangenheit erwähnt, von denen die Vorgängerbände handeln. Wobei der erste Band der Reihe, The Echo-Man, erst im Herbst 2026 auf deutsch erscheinen wird. Und auch zu The Twenty, bei uns erschienen im Dezember 2024, gibt es mehrere Spoiler, was ich sehr schade finde.
Der psychische Zustand der Selbstmörder wird glaubhaft geschildert und auch die Emotionen der in der Vergangenheit traumatisierten Ermittler machen die Charaktere nahbar und menschlich. Ich habe sehr gern die Entwicklung der Protagonisten verfolgt, die mir aus The Twenty bereits bekannt waren und interessante neue Charaktere kennengelernt. Auch Nebenfiguren überzeugen, selbst wenn sie nur einen kurzen Auftritt haben. Die Figurenzeichnung profitiert offensichtlich vom Psychologiestudium der Autorin. Mir war allerdings die Einbindung des familiären Hintergrunds Caras und Griffins zu viel, mir hätten die berufsbedingten schmerzhaften Erfahrungen gereicht.
Sam Holland schreibt klar, bildhaft und fesselnd, schockt gelegentlich auch mit grausamen Szenen. Erzählt wird der spannende Thriller aus verschiedenen, auch überraschenden, Perspektiven.
The Puppet Master hat mich mit einer makabren Geschichte und unerwarteten Wendungen gut unterhalten und ich freue mich auf das Finale der Reihe, das Sam Holland im Nachwort ankündigt.