Mit Kreuzweg der Raben kehrt Andrzej Sapkowski zurück zu den Ursprüngen und erzählt die Jugendjahre von Geralt von Riva.
Wir begleiten einen unerfahrenen Geralt, der Kaer Morhen verlässt und seine ersten Aufträge annimmt. Dabei lernt er nicht nur die Brutalität seiner Gegner, sondern auch die Undankbarkeit der Menschen kennen. In Preston Hold, einem älteren Hexer, findet er einen Mentor, der ihn ein Stück seines Weges begleitet und die Geschichte des Ordens greifbarer macht.
Sapkowskis Stil ist gewohnt knapp, pointiert und dialoglastig. Wer die politischen Verwicklungen der späteren Bände als sperrig empfand, dürfte hier die Rückkehr zu Monsterszenarien, moralischen Dilemmata und schwarzem Humor sehr schätzen. Das World-Building erweitert subtil das Hexer-Universum, ohne es mit Ballast zu überfrachten.
Für mich war es eine gelungene, nostalgische Rückkehr zu dem, was die Hexer-Saga so besonders macht. Ein spannendes Prequel, atmosphärisch, bissig und mit einem Geralt, der noch jung, verletzlich und voller Tatendrang ist.
Ein Muss für Witcher-Fans und ein idealer Einstieg für Neuleser.