Ab der ersten Seite hat mich dieses Buch gefesselt. Katriona schreibt aus ihrer Perspektive und gerade die kindliche Perspektive tut einem richtig weh. Sie lässt einige Leerstellen, was natürlich ist, da Kinder manche Zusammenhänge nicht überblicken, aber umso prägnanter und eindringlicher fand ich die Schilderung ihrer frühen Jahre und die schrecklichen Lebensumstände mit Drogen- und Alkoholabhängigen Eltern. Ihr langer, schwieriger Kampf gegen diese Lebensumstände und den vermeintlich vorgezeichneten Lebensweg wird sehr gut und nachvollziehbar geschildert. Sie bestätigt soziologische Studien zu diesem Thema, da ihr Umfeld sie daran hindern will, sich zu verändern. Das Unbekannte macht einfach Angst. Auch ihr Gefühl, in der akademischen Welt nicht dazu zu gehören, wird sehr ausführlich und intensiv erklärt. Katriona O`Sullivan hat mich als Person und Charakter überzeugt und ihr reflektierter Blick auf die Familie und ihren Lebensweg ist ausgesprochen lesenswert. Der Schreibstil ist gut und das Buch als Ganzes ist empfehlenswert.