Dieses Buch ist definitiv anders, als ich es erwartet hatte und genau das macht vielleicht seinen besonderen Reiz aus. Wir begleiten Eustacia auf der Suche nach ihrer verschwundenen Nachbarin. Dabei bringt sie sich nicht nur immer wieder selbst in Gefahr, sondern gerät auch zunehmend ins Visier der Polizei.
Eustacia ist eine Figur, bei der ich mir nie ganz sicher war, ob ich sie sympathisch finde. Sie ist auf jeden Fall interessant und in vielen Momenten auch durchaus sympathisch. Gleichzeitig handelt sie oft unerwartet und unkonventionell was es etwas schwer macht, eine tiefere emotionale Verbindung zu ihr aufzubauen. Trotzdem mochte ich es, sie durch die Geschichte zu begleiten, auch weil ich ihre persönliche Entwicklung als sehr positiv empfunden habe.
Einen ganz besonderen Charme verleiht dem Buch der Umgang mit giftigen Pflanzen, die eine zentrale Rolle in der Handlung spielen. Wer für dieses Thema so gar kein Interesse mitbringt, wird mit dem Buch möglicherweise nicht warm. Für alle anderen bietet es jedoch eine spannende und ungewöhnliche Facette.
Die Geschichte stellt eine Vielzahl an Figuren vor, deren Verbindungen untereinander nicht sofort klar sind. Anfangs hatte ich deshalb die Befürchtung, am Ende mit offenen Fragen zurückzubleiben. Diese Sorge war jedoch unbegründet: Die Zusammenhänge werden im Verlauf der Handlung stimmig und nachvollziehbar aufgelöst, und die Geschichte findet ein rundes, gelungenes Ende.
Ja, das Buch ist anders, als man es vielleicht zunächst vermuten würde aber gerade das macht es lesenswert. Ich habe es mit großer Freude gelesen und kann es allen empfehlen, die Krimis mögen und sich für die Welt der Pflanzen begeistern können.