Nach dem Schließen dieses Buches habe ich recht lange überlegt, wie ich es eigentlich fand. Hier kommt es hier allem darauf an, was man erwartet, denke ich. Eustacia als Ermittlerin ist sehr speziell und blieb für mich als Leserin bis zum Ende hin sehr unnahbar und nicht wirklich sympathisch. Allerdings macht gerade diese spezielle Art auch den Reiz an der Geschichte aus. Ihr Charakter ist gut ausgearbeitet, im Laufe der Handlung macht sie eine tiefgehende Entwicklung durch und ich habe das gerne verfolgt. Leider macht es ihre dezent autistische bzw. neurodivergente Art unheimlich schwer sie zu mögen. Menschen gibt sie beispielsweise Pflanzennamen, hier musste ich mich dann konzentrieren, wer denn nun eigentlich gemeint ist. Anfangs habe ich auch etwas gebraucht um ins Buch zu finden, Dinge werden angestuppst und dann später manchmal wieder weiter verfolgt, an diese Sprünge musste ich mich erst gewöhnen - für mich war es gerade am Anfang etwas zu viel dieses Verwirrprinzips (damit arbeiten Krimis ja gerne). Vom eigentlichen Fall habe ich mir etwas mehr erwartet, einige Dinge habe ich ziemlich schnell durchschaut, ein paar eher nicht. Das Ende ist sehr überraschend und außergewöhnlich - das Buch (und auch Eustacia) überschreitet definitiv Grenzen und ist außergewöhnlich. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr zu der Wirkung der Pflanzengifte und deren Gegenmittel gewünscht, am Ende gibt es zwar eine Übersicht mit allen erwähnten Pflanzen (die findet man auch größtenteils auf dem Cover), der Fokus lag in diesem Einstiegsband aber auf Eustacias (Roses) Charakterentwicklung. Insgesamt hat mir dieser außergewöhnliche, etwas spezielle Krimi gut gefallen und ich werde mir jetzt mal die Folgebände (auf Englisch;) anschauen und dann entscheiden, ob ich die Reihe mit diesem etwas anderem Konzept noch weiter verfolge.