Im November 2025 hat die Autorin Susanne Goga gemeinsam mit dem Verlag Heyde den historischen Roman Die wilden Jahre herausgebracht. Cover und Titel passen gut zur Geschichte. Susanne Goga kenne ich noch nicht. Da ich gerne historische Romane lese und stets neugierig auf neue Autoren bin, habe ich gleich zugegriffen.
Es ist das Jahr1919. Thora und Hannes sind Geschwister und gehören der wohlhabenden Fabrikantenfamilie Bernrath an. Die Geschichte spielt im Rheinland. Der erste Weltkrieg ist beendet und in Europa herrschte eine neue Ordnung. Thora träumt von den Brettern, die die Welt bedeuten und beginnt ein Schauspielstudium in Düsseldorf. Hannes, der eigentlich Architektur studieren wollte, kommt orientierungslos aus dem Krieg und wird wegen Mordverdacht verhaftet. Anstatt sich zu wehren, schweigt er. Thora, die ihrem Bruder helfen möchte, findet in seinem Zimmer Gedichte von Eichendorff mit Markierungen der Worte Adler und Vulkan. Sie fragt nach den Hintergründen und ehe sie sich versieht, entdeckt sie das geheime Leben ihres Bruders und begreift, dass sie ihn aus dem Gefängnis befreien muss. Mit allen Mitteln.
Nur ein paar Sätze hat es gedauert und ich bin tief in die Geschichte eingetaucht. Mit ihrem packenden Schreibstil macht die Autorin es mir leicht und ehe ich mich versehe, befinde ich mich in der Zeit 1919 im Rheinland bei Thora und Hannes. Geschickt führt sie mich durch die Jahre und erzählt nebenbei von politischen Ereignissen. Sie frischt mein geschichtliches Wissen auf und ergänzt es, wo nötig.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben genieße ich die Geschichte. Sie ist durchgehend spannend. Meine Fragen sind beantwortet und von den ca. 440 Seiten habe ich keine einzige als überflüssig empfunden.
Alles in allem hat Susanne Goga mit Die wilden Jahre einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Eine spannende Geschichte, ein literarischer Ausflug in das Rheinland nach dem ersten Weltkrieg und eine Geschichte über Liebe, Loyalität und Hoffnung sorgen für ein Lesevergnügen der besonderen Art. Von mir bekommt die Autorin 5 Lesesterne und eine Leseempfehlung.